Übergewicht und ungesunde Ernährungsgewohnheiten, wenig Ballaststoffe und unzureichende Bewegung fördern bekanntermaßen das Risiko für Harnsteinerkrankungen bei Erwachsenen. Die Vermutung, dass auch bei Kindern ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Auftreten von Nierensteinen besteht, hat eine amerikanische Studie nun bestätigt. Ihr Ergebnis zeigt: Ab der Pubertät, die bei Mädchen meist im Alter von 11 und bei Jungen im Alter von 12 Jahren beginnt, hat Übergewicht einen starken Einfluss auf die Steinbildung.

Die Wissenschaftler:innen des Children’s Hospital Los Angeles untersuchten in ihrer Studie von 2007 bis 2021 bei 221 ansonsten gesunden Kindern mit Nierensteinen, ob es bei den jungen Patienten einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Nierensteinen und Übergewicht gibt. Dabei berücksichtigten die Forschenden, ob die Stein-Patienten noch vor der Pubertät oder bereits in der Pubertät waren oder diese bereits abgeschlossen war. Sie verglichen dann den Body-Mass-Index (BMI) der Kinder mit Steinen mit denen von ähnlich alten Kindern ohne Nierensteine. Die Studie zeigte: Kinder beziehungsweise Jugendliche mit Nierensteinen, bei denen die Pubertät erreicht oder abgeschlossen war, hatten mit größerer Wahrscheinlichkeit einen deutlich höheren BMI als Gleichaltrige ohne Nierensteine.

Das Vermeiden von Übergewicht kann demnach das Risiko für die Bildung von Nierensteinen auch bei Kindern ab dem Beginn der Pubertät beziehungsweise bei Jugendlichen senken. Da Steinerkrankungen bei Heranwachsenden in den letzten Jahren zugenommen haben, ist das Wissen um den Risikofaktor Übergewicht zunehmend wichtig.

Was Eltern tun können, um Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen, lesen Sie auf dieser Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Weitere Informationen zu Harnsteinerkrankungen finden Sie hier.