Harnsteinerkrankungen. Als ursächlich für die ansteigende Häufigkeit in Deutschland und anderen westlichen Industrieländern gelten zunehmendes Übergewicht und veränderte Lebensumstände. Ungesunde Ernährungsgewohnheiten, wenig Ballaststoffe und unzureichende Bewegung fördern das Risiko. Außerdem ist Diabetes ein relevanter Risikofaktor für die Bildung von Harnsteinen.
Harnsteinerkrankungen sind der häufigste Anlass für eine urologische Notfalleinweisung. Etwa jeder zehnte Deutsche wird zumindest einmal in seinem Leben einen Stein bilden. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, wobei der Unterschied weltweit geringer wird. Bei Kindern ist die Steinerkrankung sehr selten und meist genetisch bedingt. Bei Heranwachsenden ist allerdings eine zunehmende Häufigkeit zu beobachten, die vermutlich auch durch Fettleibigkeit und andere bekannte Risikofaktoren verursacht wird.
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen. Je nach Lage spricht man u.a. von Nierensteinen, Harnleitersteinen und Blasensteinen.
Nieren- und Harnleitersteine treten meist infolge von falscher Ernährung oder Stoffwechselstörungen auf. „Ruhende“ Nierensteine selbst werden von den Patient:innen meist nicht bemerkt. Erst wenn ein Stein aus der Niere in den Harnleiter rutscht und dort für eine Harnstauung sorgt, entstehen die typischen und sehr schmerzhaften Nierenkoliken, die immer sofortige ärztliche Behandlung erfordern.
Blasensteine entstehen meist aufgrund von Blasenentleerungsstörungen, also zum Beispiel durch eine vergrößerte Prostata mit Restharnbildung. Symptome können Schmerzen beim Wasserlassen, wiederholter Abbruch des Harnstrahls oder Blut im Urin sein.
Die Behandlung von Harnsteinerkrankungen umfasst zunächst die akute Schmerztherapie sowie Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen. Abhängig von Größe, Lage und Beschaffenheit kann ein Stein spontan ausgeschieden werden, mithilfe verschiedener minimal-invasiver Eingriffe entfernt oder von außen durch fokussierte Energiewellen zertrümmert werden.
Vorbeugung ist wichtig: Achten Sie auf
- ausgewogene Ernährung, verzichten Sie aus Fast Food, das viel Eiweiß und Kochsalz enthält.
- Bauen Sie Übergewicht ab.
- Sorgen Sie für körperliche Bewegung.
- Regelmäßiges, ausreichendes Trinken ist wichtig. Verzichten Sie dabei möglichst auf zuckerhaltige Erfrischungsgetränke.
- Denken Sie bei der Prophylaxe auch an Ihre Kinder, die bekanntlich eine Vorliebe für Fast Food und Softgetränke haben.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber „Was tun gegen Harnsteine?“