Verschiedene Lebensstilfaktoren können die Zeugungsfähigkeit des Mannes negativ beeinflussen: Dazu gehören der Konsum von Drogen, chronischer Nikotinkonsum bzw. das Rauchen, hoher Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung – und auch der Konsum von Koffein. Eine aktuelle US-Studie untersuchte nun den Einfluss verschiedener Getränke, darunter Kaffee und Tee, auf die Spermienqualität und den Erfolg einer In-vitro-Fertilisation (IVF), einer Methode der künstlichen Befruchtung, bei der Eizellen im Labor befruchtet und anschließend in die Gebärmutter eingesetzt werden.
Neue Studie untersucht Einfluss von Getränken auf den IVF-Erfolg
Die Studie basiert auf Daten von 296 Paaren, die sich einer IVF-Behandlung unterzogen. Ergebnis: Tranken die Männer regelmäßig koffeinhaltigen Kaffee oder Tee, sank die Rate der Lebendgeburten deutlich. Die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt verringerte sich um 32,6 % bei Kaffeetrinkern und um 36,7 % bei Teetrinkern. Auch der Konsum von hochprozentigem Alkohol reduzierte die Lebendgeburtenrate (28,9 %), während moderater Bierkonsum überaschenderweise mit einer höheren Erfolgsrate korrelierte.
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Männer mit Kinderwunsch auf koffeinhaltige Getränke und hochprozentigen Alkohol verzichten sollten.
Was ist gut für die Spermienqualität?
Wer Vater werden möchte, kann aber noch mehr für die Zeugungsfähigkeit tun. So kann ein Lebensstil mit ausreichender körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung die Spermienqualität verbessern. Positive Auswirkungen haben mediterrane Kost, Fisch, Meeresfrüchte, Obst und Gemüse und Milch mit geringem Fettanteil. Positive Effekte durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsstoffen, Vitaminen oder Mineralien sind allerdings wissenschaftlich noch nicht eindeutig belegt.
Weitere Informationen rund um die Zeugungsfähigkeit des Mannes finden Sie hier auf der Website der Urologischen Stiftung in unserem Ratgeber „Infertilität“.
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Originalpublikation Salas-Huetos A et al. The association of men’s beverage intake with semen quality and assisted reproduction outcomes in patients undergoing fertility treatment