Forschende aus Frankfurt/Main und Marburg konnten in einer aktuell veröffentlichten Arbeit erstmals zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit Depressionen ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Je nach Krebsart kann das Risiko um 10 % – 39 % steigen. Am höchsten waren die Werte demnach für Lungen-, Magen-Darm- und Brustkrebs sowie für urologische Tumoren, wie z. B. Blasenkrebs. Seit Längerem ist bereits bekannt, dass Depressionen und Krebs gemeinsame Risikofaktoren und Krankheitsmechanismen teilen. Allerdings gab es bisher keine Studien, die den möglichen Zusammenhang zwischen Depressionen und Krebserkrankungen näher untersucht hätten.

Die nun veröffentlichte Arbeit bezog insgesamt mehr als 117.000 Patientinnen und Patienten mit Depressionen ein, die einer ebenso großen Patientengruppe ohne Depressionen gegenübergestellt wurden. Über einen Zeitraum von 4 Jahren bekamen etwa 5 % der Patientinnen und Patienten mit Depressionen eine Krebsdiagnose. Im Vergleich dazu waren es rund 4 % in der Kontrollgruppe ohne Depressionen. Darüber hinaus war eine Depression mit einem um 18 % höheren Risiko für eine Krebsdiagnose assoziiert. Dabei bestand das größte Risiko für Lungenkrebs (+ 39 %), Magen-Darm-Krebs (+ 30 %), Brustkrebs (+ 23 %) sowie urologische Krebserkrankungen (+ 23 %). Dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass auch steigendes Alter, Komorbiditäten sowie das Rauchen für viele dieser Krebserkrankungen zusätzliche Risikofaktoren darstellen, so die Autor:Innen der Studie.

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Originalquelle:
Mössinger H & Kostev K. Depression is associated with an increased risk of subsequent cancer diagnosis: a retrospective cohort study with 235,404 patients. Brain Sci 2023; 13: 302. https://doi.org/10.3390/brainsci13020302