Falsche Gesundheitsinformationen zu urologischen Themen sind ein wachsendes Problem im Internet. Insbesondere in den sozialen Medien wie TikTok oder auf Youtube boomen derzeit Fehlinformationen, wie das Magazin „Kompakt Urologie“ des Biermann-Verlags mit Sitz in Köln mitteilte. Demnach zeigten dies gleich mehrere Studien, die auf dem diesjährigen Jahreskongress der American Urological Association (AUA) in Chicago (USA) vorgestellt wurden. Die Forschungsergebnisse verdeutlichten nicht nur, wie leicht solche Fehlinformationen („Fake News“) verbreitet würden, sondern ebenso, wie wichtig es aus Patientensicht sei, seriöse und ärztlich überprüfte Inhalte als Informationsquellen zu nutzen.
Eine der in den Studien betrachteten Plattformen war TikTok. Dort fänden sich mittlerweile z. B. auch zahlreiche Videos zum Krankheitsbild der überaktiven Blase (OAB). Bei der wissenschaftlichen Auswertung der Videos spürten die Forschenden jedoch teils erhebliche Fehlinformationen auf. Ganz besonders auffällig war dabei die falsche Bezeichnung der Belastungsharninkontinenz als OAB. Von den untersuchten OAB-Videos enthielten insgesamt 40 % Fehlinformationen und 74 % der duplizierten Videos waren ebenfalls fehlerhaft. Besorgniserregend sei zudem, dass Videos mit Falschinformationen sehr viel häufiger geteilt würden, was zu einer weiteren Verbreitung dieser falschen Informationen führen könne, so die Forschenden weiter. Dahingegen wiesen Videoinhalte, die von Ärztinnen und Ärzten erstellt und geteilt wurden, einen deutlich höheren Grad an Qualität auf.
Ganz ähnliche Erkenntnisse zogen die Forschenden aus den veröffentlichten TikTok-Videos mit Empfehlungen zur Prävention von Nierensteinen. Die Mehrheit der Videos über Diättherapien zur Steinprävention entsprach im Ergebnis nicht den aktuellen Empfehlungen der American Urological Association (AUA). Eine höhere Qualität der Informationen ließ sich indes feststellen, wenn die Videos von Ärztinnen oder Ärzten veröffentlicht worden waren.
Es sei daher besonders wichtig, die Qualität der Gesundheitsinformationen in den sozialen Medien zu verbessern und sicherzustellen, dass medizinisch genaue und zuverlässige Informationen verfügbar würden. Immer mehr Urologinnen und Urologen seien aktiv daran beteiligt, korrekte Informationen zu verbreiten und so auch falsche Informationen – soweit möglich – einzudämmen, so die Forschenden.
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