Neue und verbesserte Therapien haben in den zurückliegenden Jahren dafür gesorgt, dass weniger Menschen am Harnblasenkrebs starben – Männer und Frauen in jüngerem Lebensalter profitierten dabei stärker als ältere Menschen. Das Durchschnittsalter für die Diagnose Harnblasenkrebs liegt bei etwa 70 Jahren. In einer aktuellen Studie konnte gezeigt werden, dass im Alter unter 75 Jahren das Sterblichkeitsrisiko für Männer zwischen 1986 und 2014 um 40 % gesunken ist, bei Frauen waren es im gleichen Zeitraum 26 %. Menschen in einem Alter über 75 Jahren profitierten jedoch weniger stark von den Neuerungen bei der Therapie des Harnblasenkarzinoms: Hier sank die Sterberate beim Mann um 11 %, bei der Frau um 16 %.

Ein Grund für diese altersabhängigen Unterschiede könnte in der Verträglichkeit der Therapien liegen. So vertragen Patientinnen und Patienten jüngeren Alters auch aggressivere Behandlungsverfahren oft besser. Bei älteren, gebrechlichen Betroffenen hingegen müssten solche Therapien häufig durch weniger belastende Alternativen ersetzt werden. Ein Beispiel dafür ist die Operation, bei der die Harnblase inklusive Tumor entnommen wird (= Zystektomie). Der Eingriff ist mit einer hohen Belastung verbunden und wird demzufolge bei älteren Patientinnen und Patienten sehr viel seltener durchgeführt. In Zukunft wird es daher auch vermehrt darum gehen, verträgliche und weniger belastende Behandlungsmöglichkeiten für ältere Menschen mit Harnblasenkrebs zu entwickeln.

Risikofaktor Rauchen

Derzeit gibt es in Deutschland für den Harnblasenkrebs keine gesetzliche Früherkennungsuntersuchung. Urintests werden insbesondere für Risikopatienten angeboten, dazu zählen z. B. Arbeitende aus der Gummi-, Textil- und Chemieindustrie aber ebenso Raucherinnen und Raucher. Das Tabakrauchen ist noch immer einer der wichtigsten Risikofaktoren für Harnblasenkrebs. Wichtig in der Früherkennung: Blut im Urin – bzw. Farbveränderungen des Urins von gelblich zu rosa oder rötlich – können ein erster Hinweis für Harnblasenkrebs sein. Lassen Sie daher mögliche Ursachen bei Urinveränderungen ärztlich abklären.

Darüber hinaus finden Sie auf den Seiten der Urologischen Stiftung Gesundheit viele weiterführende Informationen zum Thema Harnblasenkrebs, der Diagnostik und zur Behandlung:

„Die Urologie“ > „Organe & häufige Erkrankungen“ > “Häufige Erkrankungen der Harnblase“
„Die Urologie“ > „Ratgeber“ > „Ratgeber Harnblasenkrebs“
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Flyer „Alarmzeichen Blut im Urin“