Die Zahl sexuell übertragbarer Infektionen (STI) steigt nicht nur bei jungen Erwachsenen, sondern auch bei älteren Menschen, insbesondere in der Gruppe der über 50-Jährigen. Gründe dafür sind die Zunahme von Online-Dating, steigende Scheidungsraten, die Verfügbarkeit von Potenzmitteln und der Wegfall der Sorge vor ungewollter Schwangerschaft. Diese Entwicklungen führen zu mehr sexueller Aktivität.
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) und die Deutsche STI Gesellschaft (DSTIG) fordern daher ein Umdenken in der Sexualaufklärung, speziell für Ältere. Professor Dr. med. Norbert Brockmeyer, Präsident der DSTIG, warnt vor den dramatischen Konsequenzen und verweist auf einen beobachteten Anstieg von STI wie Tripper und Syphilis bei den Über-50-Jährigen.
Die Zahlen sprechen für sich: In den letzten Jahren hat sich die Zahl der STI-Fälle bei älteren Menschen verdoppelt. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Gonorrhoe-Inzidenz und die zunehmende Resistenz gegen Antibiotika. Experten wie Brockmeyer betonen die Dringlichkeit von Aufklärungskampagnen und einer umfassenden Beobachtung der Situation.
Professor Dr. med. Julia Welzel, Präsidentin der DDG, unterstreicht die Notwendigkeit, auch ältere Menschen über den Schutz vor STI aufzuklären. Angesichts der demographischen Entwicklung und der steigenden Zahl sexuell aktiver Älterer müssen präventive Maßnahmen getroffen werden, um eine weitere Ausbreitung von STI zu verhindern.
Ausführliche Informationen zur Vorbeugung und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen finden hier auf der Website der Urologischen Stiftung Gesundheit unter folgendem Link:
https://urologische-stiftung-gesundheit.de/ratgeber/sexuell-uebertragbare-erkrankungen/