Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung: Im täglichen Sprachgebrauch werden die beiden Begriffe meist bedeutungsgleich verwendet. Doch ist das richtig? Um Missverständnisse zu verhindern und keine falschen Erwartungen zu wecken, lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen – denn tatsächlich haben die beiden Begrifflichkeiten in der Medizin unterschiedliche Bedeutungen.

„Ich habe einen Termin zur Krebsvorsorge.“ So formulieren umgangssprachlich wohl die meisten Menschen. Dabei vermitteln die Begriffe „Krebsvorsorge“ oder „Krebsvorsorgeuntersuchung“ fälschlicherweise den Eindruck, dass diese Untersuchungen die Entstehung einer Krebserkrankung verhindern könnten. Vielmehr dienen die Untersuchungen meistens dazu, vorhandene Krebserkrankungen möglichst früh zu entdecken, um die Heilungschancen zu verbessern und eine schonendere Behandlung zu ermöglichen. Richtig ist also der Begriff „Krebsfrüherkennung“ oder „Krebsfrüherkennungsuntersuchung“.

Manchmal ist Krebsfrüherkennung tatsächlich Vorsorge
Es gibt aber einige Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, die gleichzeitig zur Vorsorge beitragen, weil dabei sogenannte Krebsvorstufen entdeckt und entfernt werden, bevor daraus Krebs entsteht. Das ist zum Beispiel bei Gebärmutterhalskrebs, Hautkrebs und Darmkrebs möglich. Dann ist Krebsfrüherkennung gleichzeitig Vorsorge und Mediziner:innen sprechen tatsächlich von Krebsvorsorge.

Immer wieder begegnen uns auch die Begriffe „Prävention“ und „Krebsprävention“. Gemeint ist die Vorbeugung von Krebs und anderen Erkrankungen durch eine gesunde Lebensweise. Rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen gelten als vermeidbar. Zu einem gesunden Lebensstil zählen bekanntlich ausreichende Bewegung, Normalgewicht, gesunde Ernährung, wenig Alkohol, Nichtrauchen sowie der Schutz vor UV-Strahlung der Sonne und das Meiden von Solarien. Ganz wichtig ist auch der Impfschutz – etwa die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) für Mädchen und Jungen. Sie reduziert das Risiko für Gebärmutterhalskrebs, ebenso wie für Penis-, Rachen und Analkrebs. Weitere Informationen zur Impfung gegen humane Papillomviren finden Sie auf der HPV-Website der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.
Mehr zur Krebsprävention lesen Sie auf der Website der Deutschen Krebshilfe: https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebs-vorbeugen/

Doch auch Menschen, die regelmäßig an den gesetzlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen teilnehmen, vermeidbare Risikofaktoren umgehen und gesund leben, können an Krebs erkranken. Da ist es eine gute Nachricht, dass laut dem aktuellen „Früherkennungsmonitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK die meisten Krebsfrüherkennungsuntersuchungen im zweiten Halbjahr 2022 wieder so häufig wahrgenommen wurden wie vor der Corona-Pandemie.

Weitere Informationen zur Vorbeugung urologischer Erkrankungen finden Sie hier auf der Website der Urologischen Stiftung Gesundheit unter folgendem Link:
https://urologische-stiftung-gesundheit.de/erkrankungen/praevention-urologischer-erkrankungen/