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Medikamentöse Therapie bei gutartiger Prostatavergrößerung

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Medikamentöse Therapie bei gutartiger Prostatavergrößerung

Die medikamentöse Therapie der benignen Prostatahyperplasie (BPH), auch als gutartige Prostatavergrößerung bekannt, spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung dieser häufigen Erkrankung bei älteren Männern. Ziel der Therapie ist es, die Symptome zu lindern, den Urinfluss zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen. Es gibt zwei Hauptgruppen von Medikamenten, die bei der Behandlung der BPH eingesetzt werden: Alpha-Blocker und 5-Alpha-Reduktase-Hemmer.

Alpha-Blocker und ihre Wirkung

Alpha-Blocker sind Medikamente, die speziell darauf abzielen, die Muskeln in der Prostata und der Blase zu entspannen. Dies erleichtert den Urinfluss und reduziert Symptome wie häufiges Urinieren, Schwierigkeiten beim Start des Wasserlassens und das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung. Zu den häufig verschriebenen Alpha-Blockern gehören Tamsulosin, Alfuzosin, Doxazosin und Terazosin. Diese Medikamente beginnen oft schon kurz nach der Einnahme zu wirken und können eine schnelle Linderung der Symptome bieten.

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5-Alpha-Reduktase-Hemmer und ihre Wirkung

Die zweite wichtige Medikamentengruppe sind die 5-Alpha-Reduktase-Hemmer. Diese Medikamente wirken, indem sie die Umwandlung des männlichen Hormons Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT), ein Hormon, das für das Wachstum der Prostata verantwortlich ist, verhindern. Dadurch kann das Wachstum der Prostata verlangsamt oder sie sogar verkleinert werden. Zu dieser Gruppe gehören Finasterid und Dutasterid. Diese Medikamente wirken langsamer als Alpha-Blocker und es kann einige Monate dauern, bis eine Verbesserung der Symptome spürbar wird.

Kombinationstherapie

In einigen Fällen werden Alpha-Blocker und 5-Alpha-Reduktase-Hemmer in Kombination eingesetzt, um eine noch effektivere Linderung der Symptome zu erreichen. Diese Kombinationstherapie kann besonders bei Männern mit einer sehr großen Prostata und starken Symptomen sinnvoll sein.

Nebenwirkungen der medikamentösen Therapie

Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass beide Medikamentengruppen Nebenwirkungen haben können. Bei den Alpha-Blockern zählen dazu Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nasenverstopfung und manchmal ein zu niedriger Blutdruck, ein plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen. Die 5-Alpha-Reduktase-Hemmer können sexuelle Nebenwirkungen wie verminderte Libido, Erektionsstörungen und Veränderungen des Samenergusses verursachen. Diese Nebenwirkungen sind individuell unterschiedlich und sollten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Pflanzliche Alternativen

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit aus der Erfahrungsmedizin sind pflanzliche Medikamente, wie beispielsweise Kürbiskernextrakte, die nebenwirkungsarm sind. Allerdings ist ihr Wirkungsumfang bei einzelnen Patienten nicht vorauszusehen.

Regelmäßige Überwachung und individuelle Anpassung der Therapie

Eine regelmäßige Überwachung durch den Urologen ist entscheidend, um die Wirksamkeit der Therapie zu beurteilen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Patienten sollten auch über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und über Verhaltensänderungen informiert werden, die die Therapie unterstützen können, wie die Reduzierung der Flüssigkeitsaufnahme vor dem Schlafengehen oder regelmäßige körperliche Aktivität.

Zusammenfassung

Zusammenfassend bietet die medikamentöse Therapie eine wirksame Möglichkeit, die Symptome der benignen Prostatahyperplasie zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Wahl des richtigen Medikaments oder der Kombination von Medikamenten hängt von den individuellen Symptomen und Bedürfnissen des Patienten ab. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Urologen ist daher unerlässlich, um die beste Behandlungsstrategie zu entwickeln und anzupassen.

Häufige Fragen zur medikamentösen Therapie der BPH

Wie schnell wirken Alpha-Blocker bei der Behandlung der BPH?

Alpha-Blocker beginnen oft bereits nach wenigen Tagen zu wirken und können eine schnelle Linderung der Symptome bieten.

Welche Nebenwirkungen können 5-Alpha-Reduktase-Hemmer haben?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören verminderte Libido, Erektionsstörungen und Veränderungen des Samenergusses.

Wann ist eine Kombinationstherapie sinnvoll?

Eine Kombinationstherapie aus Alpha-Blockern und 5-Alpha-Reduktase-Hemmern kann besonders bei Männern mit stark vergrößerter Prostata und schweren Symptomen hilfreich sein.

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