Wer zu viele Pornos schaut, hat ein höheres Risiko für Erektionsprobleme. Das zumindest sagen Forschende der Universität Antwerpen (Belgien) in einer unlängst auf dem größten europäischen Urologenkongress in Mailand vorgestellten Studie zu den Folgen übermäßigen Pornografiekonsums bei jungen Männern. Dr. Gunter DeWijn und Kolleg:innen fanden heraus, dass junge Männer im Alter unter 35 Jahren, die sehr oft Pornos schauten, ein deutlich höheres Risiko für Erektionsstörungen sowie für Unzufriedenheit beim Sex hatten. Das Risiko für pornografie-abhängige Erektionsprobleme schien zudem durch ein geringeres Bildungsniveau sowie einen höheren Alkoholkonsum noch gesteigert zu werden.
Entwarnung konnten die Forschenden hingegen im Falle eines sehr alten Mythos geben: Die Masturbation war selbst mehrmals wöchentlich kein Risikofaktor für eine Erektionsschwäche –allerdings nur dann, wenn dabei keine Pornos geschaut wurden.
An der Online-Umfrage zu dieser Studie nahmen insgesamt 5.770 Männer teil, vollständig ausgefüllte Fragenbögen von 1.482 Männern bis zu einem Alter von 35 Jahren wurden am Ende weiter ausgewertet. Neben einem erhöhten Pornografiekonsum waren vor allem Alkoholmissbrauch sowie die sexuelle Zufriedenheit der Männer ausschlaggebend für deren Erektionsfähigkeit.
Mehr zum Thema, welche Ursachen Erektionsstörungen haben können und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, finden Interessierte unter anderem auf den folgenden Seiten der Urologischen Stiftung Gesundheit:
- https://urologische-stiftung-gesundheit.de/ratgeber/erektionsstoerungen
- https://urologische-stiftung-gesundheit.de/mit-digitalen-gesundheitsanwendungen-auf-rezept-gegen-erektionsstoerungen
- https://urologische-stiftung-gesundheit.de/erkrankungen/andrologische-erkrankungen
Quelle: änd (Ärztenachrichtendienst) vom 3. Mai 2023
Originalpublikation: DeWin G. A0569: Pornography habits and partnered erectile function, results from a large scale survey. EAU 2023, Mailand