Männer, die ihre Fitness steigern, können ihr Risiko für Prostatakrebs senken: So lautet das Fazit einer schwedischen Studie, die den Einfluss von Sport auf das Prostatakrebsrisiko untersucht hat.
Der positive Effekt von körperlicher Aktivität ist bei einigen Krebsarten gut erforscht. Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, senkt sein Risiko, zumindest an einigen der häufigsten Krebsarten zu erkranken. In Studien belegt ist das für Dickdarm-, Brust- und Gebärmutterkrebs. Durch Sport könne sich ebenfalls das Risiko für Nierenkrebs, Blasenkrebs und bestimmte Krebsarten der Speiseröhre und des Magens verringern, so der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz). Für viele weitere Krebsarten fehlt es an Studiendaten. Auch beim Prostatakrebs ist der Einfluss körperlicher Aktivität auf das Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken, noch wenig erforscht.

Die Studie der Swedish School of Sport and Health Sciences GIH in Stockholm hat diesen Zusammenhang nun untersucht. Die Forschenden gingen der Frage nach, ob eine verbesserte Fitness die Häufigkeit von Prostatakrebs und die Sterblichkeit an diesem Krebs beeinflussen. Die Forschenden nutzten die Daten einer nationalen Datenbank zur Bewertung von Gesundheitsprofilen am Arbeitsplatz. Die Studie schloss mehr als 57.000 Männer ein, deren körperliche Belastbarkeit in mindestens zwei Tests auf einem Fahrradergometer bestimmt worden war. Es zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, bei denjenigen, deren Fitness sich pro Jahr um 3 % oder mehr verbessert hatte, um 35 % geringer war als bei den Männern, deren Fitness nachgelassen hatte. Einen Einfluss auf das Sterberisiko konnte die schwedische Studie nicht erfassen.

Obwohl es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Fitness und einem geringeren Prostatakrebsrisiko nachweisen kann, raten die Autor:innen, Männer dazu zu ermutigen, ihre körperliche Fitness zu steigern.

Auch Krebspatient:innen profitieren von Sport

Doch Bewegung und Sport haben nicht nur Einfluss auf die Vorbeugung von Krebs. Körperliche Aktivität kann bei einigen Krebsarten außerdem positive Auswirkungen auf den Verlauf der Erkrankung haben und zum Beispiel die Nebenwirkungen einer Krebstherapie wie Fatigue (Müdigkeit und Erschöpfung) reduzieren, die Lebensqualität während der Behandlung verbessern und das Risiko für einen Rückfall senken. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass körperliche Aktivität mit einer geringeren Sterblichkeitsrate bei Krebsüberlebenden nach Brust-, Prostata- und Darmkrebs einhergeht.

Auch nach Hodenkrebs kann Sport das Sterberisiko verringern. Mehr dazu lesen Sie hier auf der Website der Urologischen Stiftung Gesundheit unter folgendem Link: https://urologische-stiftung-gesundheit.de/auch-nach-hodenkrebs-sport-reduziert-das-sterberisiko/

Originalpublikation: Bolam, K.A., Bojsen-Møller, E., Wallin, P., et.al. (2024): Association between change in cardiorespiratory fitness and prostate cancer incidence and mortality in 57 652 Swedish men.