Um nach einer Steinentfernung auch steinfrei zu bleiben, ist es hilfreich, einigen Empfehlungen zu folgen. Dazu gehöre zum Beispiel, auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen oder je nach Risiko für neue Harnsteinbildungen auch in regelmäßigen Abständen ärztlich nachkontrolliert zu werden. Jedoch würden diese Empfehlungen der aktuellen Leitlinie zur Harnstein-Therapie von vielen Patientinnen und Patienten nicht ausreichend beachtet, berichtete Prof. Dr. Thomas Knoll aus Sindelfingen anlässlich einer ärztlichen Weiterbildungsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) in Berlin.

„Ernährungsempfehlungen werden von den Betroffenen nicht oder nur für kurze Zeit umgesetzt, weshalb sich auch sehr viel einfacher neue Steine bilden können. Darüber hinaus wird oft nicht lange genug nachkontrolliert, um solche Steinneubildungen zu vermeiden“, erklärte Prof. Knoll das Dilemma. Der Experte wies mit Blick auf die Leitlinie ebenso darauf hin, dass insbesondere Risikopatienten, die häufiger Harnsteine bilden, bis zu fünf Jahre in einem jährlichen Turnus nachbeobachtet werden sollten. Denn häufig kämen die Harnsteine bei ihnen innerhalb der ersten drei Jahre nach Steinentfernung wieder zurück.

Weitere Informationen zu Harnsteinen, deren Entstehung, Behandlung und wie ihnen vorgebeugt werden kann, gibt es auch auf den Seiten der Urologischen Stiftung Gesundheit unter dem Link: https://urologische-stiftung-gesundheit.de/ratgeber/harnsteine.

Quelle: änd (Ärztenachrichtendienst) vom 7. Mai 2023

Originalpublikation: Skolarikos A et al., EAU guidelines on Urolithiasis. In: EAU Guidelines. Edn. presented at the EAU Annual Congress Milan 2023. ISBN 978-94-92671-19-6