Eine aktuelle Studie zeigte unlängst, dass sich der Abstand in der Lebenserwartung von Männern und Frauen seit der Jahrtausendwende kontinuierlich annähert. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich der Unterschied von ursprünglich 7 auf nunmehr 5,5 Jahre reduziert. Diese Entwicklung sei erfreulich, jedoch gebe es nach wie vor regionale Unterschiede.

Insbesondere in Süddeutschland, Dänemark und der Schweiz sind die Geschlechterunterschiede bei der Lebenserwartung geringer, teilweise betragen sie dort weniger als vier Jahre. Den Spitzenplatz dieser Entwicklung belegt die Schweiz mit Basel und dem Baseler Umland, wo der Unterschied zuletzt nur noch 3,3 Jahre betragen hatte. Auf Platz 2 folgt die Region München im Süden Deutschlands mit einem Unterschied von 3,5 Jahren. Demgegenüber gebe es in Gebieten Ostdeutschlands, Tschechiens sowie der Slowakei und Frankreichs jedoch Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen von rund 6 Jahren oder mehr.

Besonders auffällig ist, dass in vielen Großstädten die Lebenserwartung von Männern überdurchschnittlich hoch ist. Dies werde wahrscheinlich durch die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitsmöglichkeiten beeinflusst, die gut ausgebildete Menschen vermehrt anziehen, so die Autorinnen und Autoren der Studie. Tendenziell scheinen Männer in Ballungsräumen zudem gesünder zu sein als Einwohner strukturschwacher Regionen.

Die kleiner werdenden Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei der Lebenserwartung sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Zum Beispiel ist die Anzahl der rauchenden Männer seit Jahren rückläufig, während im gleichen Zeitraum immer mehr Frauen rauchten. Ebenso gleiche sich die berufsbedingte Sterblichkeit an, da Frauen vermehrt erwerbstätig seien, vermuteten die Forschenden. Ein weiterer wichtiger Grund ist die geringere Sterblichkeit aufgrund von Herzschrittmachern, von denen vor allem Männer profitierten.

Das biologische Geschlecht hat sehr wahrscheinlich gar keinen so großen Einfluss auf die sich angleichende Lebenserwartung. Vielmehr seien es die sich ebenso immer ähnlicher werdenden Rollenbilder und Lebensstile, die maßgeblich darüber entschieden, wie lange Menschen lebten, erläuterten die Forschenden abschließend in ihrem Artikel im „European Journal of Public Health“.

Wenn Sie gern weitere Tipps erhalten möchten, wie Mann gesünder lebt, dann folgen Sie doch am besten gleich unseren beiden Link-Empfehlungen hier auf den Seiten der Urologischen Stiftung Gesundheit:

  1. Laut US-Studie: mit einem gesunden Lebensstil mehr als 20 Jahre länger leben – https://urologische-stiftung-gesundheit.de/laut-us-studie-mit-einem-gesunden-lebensstil-mehr-als-20-jahre-laenger-leben/
  2. Krebsfrüherkennung beim Mann – https://urologische-stiftung-gesundheit.de/ratgeber/krebsfrueherkennung-beim-mann/

Originalquelle: Sauerberg M et al., Sex differences in cause-specific mortality: regional trends in seven European countries, 1996–2019. European Journal of Public Health 2023: ckad111. https://doi.org/10.1093/eurpub/ckad111