Wie wird eine Harnröhrenstriktur (Harnröhrenenge) diagnostiziert und behandelt?

Die Diagnose und Behandlung einer Harnröhrenstriktur ist ein detaillierter Prozess, der eine umfassende klinische Beurteilung sowie spezialisierte Tests erfordert. Die folgenden sind die konventionellen Schritte, die durchgeführt werden:

Diagnose

Krankengeschichte (Anamnese):

• Die Sammlung der medizinischen Vorgeschichte des Patienten ist der erste entscheidende Schritt
• Wichtige Symptome, die erfragt werden, können einen schwachen Urinstrahl, Schmerzen beim Wasserlassen, häufige Harnwegsinfektionen oder Unterbrechungen des Harnflusses einschließen
• Es können auch Informationen über vorangegangene urologische Operationen oder Verletzungen gesammelt werden, die als potenzielle Auslöser dienen könnten

Körperliche Untersuchung:

• Eine sorgfältige Untersuchung des Genitalbereichs und der umgebenden Strukturen kann Hinweise auf eine mögliche Enge (Striktur) oder andere urologische Erkrankungen geben
• Dies kann durch Tastuntersuchung, visuelle Inspektion und manchmal spezialisierte Instrumente erfolgen

Urin-Tests:

• Hierbei können sowohl Urin-Streifentests als auch mikroskopische Untersuchungen durchgeführt werden
• Diese Tests sind entscheidend zum Ausschluss von Infektionen, Blut im Urin oder anderen assoziierten Problemen

Bildgebung:

• Die Palette der bildgebenden Verfahren kann von einfachen Röntgenaufnahmen bis hin zu spezialisierten Techniken wie Röntgen der Harnröhre mit Kontrastmittel (Urethrografie), Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) reichen
• Diese Verfahren helfen nicht nur bei der Bestätigung der Diagnose, sondern auch bei der präzisen Lokalisierung und Charakterisierung der Striktur

Behandlung

Dehnung (Dilatation):

• In der Regel eine der ersten Behandlungsoptionen
• Spezielle Instrumente, sogenannte Dilatatoren, werden eingesetzt, um die Engstelle vorsichtig zu erweitern
• Oftmals ist dies nur eine kurzfristige Lösung und die Striktur kann wiederkehren

Urethrotomie:

• Ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff, bei dem ein Endoskop in die Harnröhre eingeführt wird
• Durch dieses Endoskop wird die verengte Stelle dann chirurgisch geschnitten
• Die Erfolgsrate kann variieren und hängt oft von der Komplexität der Striktur ab

Urethroplastik:

• Eine umfangreiche chirurgische Rekonstruktion der Harnröhre
• In der Regel wird dabei Gewebe aus anderen Teilen des Körpers, etwa aus der Mundschleimhaut, verwendet
• Dies ist die definitive Behandlung für komplexe oder wiederkehrende Strikturen und hat die höchsten Erfolgsraten

Es ist von äußerster Bedeutung, dass die Diagnose und Behandlung unter der Aufsicht eines Urologen durchgeführt werden. Nur so können mögliche Komplikationen vermieden und die am besten geeignete Behandlungsstrategie gewählt werden.