Behandlung von Harninkontinenz?

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Frage

Behandlung von Harninkontinenz?

Behandlung von Harninkontinenz?
Antwort

Die Behandlung von Harninkontinenz kann stark variieren, je nachdem, welche Art von Inkontinenz vorliegt, wie schwer die Symptome sind und welche Lebensumstände der betroffenen Person vorliegen. Harninkontinenz kann von leichter Belastungsinkontinenz über Dranginkontinenz bis hin zu schweren Fällen von Überlauf- oder Reflexinkontinenz reichen. Jede dieser Formen erfordert eine eigene Herangehensweise in der Behandlung.

Konservative Behandlungsansätze:

  • Beckenbodentraining: Unter Anleitung von spezialisierten Physiotherapeuten kann das Training des Beckenbodens oft schon deutliche Verbesserungen bringen
  • Blasentraining: Hierbei wird das Hinauszögern des Wasserlassens trainiert, um die Kapazität der Blase zu erhöhen und die Kontrolle über den Harndrang zu verbessern
  • Medikamentöse Therapie: Medikamente wie Anticholinergika können bei Dranginkontinenz wirksam sein, während hormonelle Therapieansätze in der Menopause helfen können
  • Hilfsmittel: Einlagen, spezielle Unterwäsche oder Katheter können im Alltag für mehr Sicherheit sorgen
  • Änderung des Lebensstils: Reduktion von koffein- und alkoholhaltigen Getränken, Rauchverzicht und Gewichtsabnahme können unterstützend wirken

Operative Behandlungsmöglichkeiten:

  • Bandoperationen: Bei Belastungsinkontinenz kann eine Bandoperation (TVT, TOT) für Abhilfe sorgen
  • Künstlicher Schließmuskel: In schweren Fällen kann ein künstlicher Schließmuskel implantiert werden
  • Sacrale Neuromodulation: Bei Dranginkontinenz kann diese Methode die Nervensignale modulieren, die für den Harndrang verantwortlich sind
  • Blasenaugmentation: In extremen Fällen kann die chirurgische Erweiterung der Blase erforderlich sein

Diagnostische Verfahren:

  • Urinanalyse und Kultur: Zum Ausschluss von Infektionen oder anderen Ursachen
  • Blasendruckmessung und Uroflowmetrie: Zur Beurteilung der Blasenfunktion
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall, Röntgen oder MRT können je nach Bedarf eingesetzt werden
  • Zystoskopie: In manchen Fällen ist eine direkte Betrachtung der Blase und der Harnröhre nötig.

Die Wahl der Behandlungsmethode sollte in enger Absprache mit der behandelnden Urologin oder dem behandelnden Urologen getroffen werden, der eine Reihe von Untersuchungen und Tests durchführen wird, um die am besten geeignete Behandlungsmethode zu finden.