Wichtige Gesundheitsinformationen sollten für alle Menschen einfach zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und im Alltag anzuwenden sein, damit sie sich möglichst gesund erhalten und Krankheiten bestmöglich bewältigen können. Tatsächlich aber steht es schlecht um die Gesundheitskompetenz in Deutschland: Gut 75 Prozent der Erwachsenen verstehen Gesundheitsinformationen nicht. Das hat jüngst eine für die Internet-nutzende Bevölkerung in Deutschland repräsentative Studie der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit der Apotheken Umschau ergeben. Im Vergleich zu 2014 zeigen die aktuellen Studiendaten eine dramatische Verschlechterung von über 20 Prozent. Dabei sank die Gesundheitskompetenz allein in den letzten vier Jahren deutlich um knapp 12 Prozentpunkte.

Unzureichende Gesundheitskompetenz vor allem bei Jüngeren

Laut der Studie haben Menschen mit unzureichender Gesundheitskompetenz nicht nur Probleme damit, Entscheidungen für ihre eigene Gesundheit oder die ihrer Kinder zu treffen. Es fällt ihnen zudem schwer, sich im Gesundheitssystem zu orientieren und gegebenenfalls Leistungen in Anspruch zu nehmen. Von den vier abgefragten Kompetenzbereichen im Umgang mit gesundheitsrelevanten Informationen – Finden, Verstehen, Beurteilen und Anwenden – bereitet demnach das kritische Beurteilen von Informationen aktuell die größten Schwierigkeiten. Hier erreichen 82,6 Prozent der Befragten nur eine niedrige Gesundheitskompetenz.

Besonders schwierig gestaltet sich für 80,6 Prozent der Befragten zudem der Umgang mit Informationen aus dem Bereich der Krankheitsversorgung. Sie haben Probleme, zum Beispiel Vor- und Nachteile von verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zu bewerten oder Informationen darüber zu verstehen, was in einem medizinischen Notfall zu tun ist. Defizite bei der Gesundheitskompetenz zeigten sich im Besonderen bei Jüngeren und bei Menschen in westdeutschen Bundesländern.

Weniger Lebensqualität für den Einzelnen – Mehrkosten für da Gesundheitssystem

Mangelhafte Gesundheitskompetenz hat, der Studie zufolge, nicht nur Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen: Sie sind häufiger und länger krank, beanspruchen häufiger Notfalldienste, werden öfter im Krankenhaus behandelt und folgen Behandlungsempfehlungen seltener, was in Deutschland jährlich bis zu 24 Milliarden Euro Mehrkosten verursacht.

Fake News werden häufiger geteilt

Wenngleich die Studie den dramatischen Rückgang der Gesundheitskompetenz nicht zweifelsfrei erklären kann, ist es für die Forschenden im Zusammenhang mit der ansteigenden Verbreitung von falschen oder irreführenden Informationen wahrscheinlich, dass es tatsächlich schwieriger wird, verlässliche, wissenschaftlich belegte und verständliche Informationen zu erhalten. Sie betonen, dass Social Media-Plattformen die Verbreitung von Fehlinformation verstärken, während korrekte Informationen weniger häufig geteilt werden. Gleichzeitig dient das Internet immer häufiger als Informationsquelle.

Mit den Informationen der USG: die urologische Gesundheitskompetenz stärken

Damit Sie sich im Informationsdschungel orientieren und Ihre urologische Gesundheitskompetenz stärken können, wurde die Urologische Stiftung Gesundheit (USG) ins Leben gerufen. Hier auf den Seiten der USG finden Sie genau die ärztlich kontrollierten Informationen, die Ihnen helfen, sich umfassend und mit hoher fachlicher Qualität über die wichtigsten urologischen Erkrankungen zu informieren. Das betrifft die Prävention, die Früherkennung, die Diagnostik und die Behandlungsmethoden, aber auch das Leben mit urologischen Erkrankungen bei Frauen, Männern und Kindern.

Informationen zu den wichtigsten Behandlungsmethoden in der Urologie finden Sie zum Beispiel in unserer Rubrik „Urologie Kompakt“. Sie lesen, was Sie bei akuten urologischen Beschwerden oder in urologischen Notfällen tun können.

Wir wünschen eine informative Lektüre und verweisen darauf, dass der Besuch unserer Website nicht den Arztbesuch ersetzt.

Originalquelle: Studienbericht „Gesundheitskompetenz in Deutschland 2024“

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