Akut – was tun?

Ausfluss aus der Harnröhre: Ursachen, Selbsthilfe und Behandlung

Handlungsempfehlungen der Urologischen Stiftung Gesundheit

Ausfluss

Was ist ein Ausfluss aus der Harnröhre?

Ausfluss aus der Harnröhre ist ein häufiges Symptom, das sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann. Er zeigt sich oft durch eine Flüssigkeitsabsonderung aus der Harnröhre, die von glasig-weiß bis hin zu gelblich-eitrig sein kann. Begleitend treten häufig Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, Juckreiz oder Schmerzen im Bereich der Harnröhre auf. Die genaue Beschaffenheit des Ausflusses kann auf die zugrundeliegende Ursache hinweisen und sollte ernst genommen werden, da er ein Zeichen für eine zugrunde liegende Infektion oder Entzündung sein kann, die auch beim Geschlechtsverkehr übertragen werden kann.

Mögliche Ursachen für Harnröhrenausfluss

  1. Infektionen: Infektionen der Harnröhre (Urethritis) sind eine häufige Ursache. Diese werden meist durch Bakterien wie Chlamydien oder Gonokokken (Erreger der Gonorrhö) ausgelöst. Insbesondere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) spielen hier eine Rolle. Ein eitriger, grünlich-gelber Ausfluss deutet häufig auf eine Gonorrhö hin, während ein glasig-weißer Ausfluss eher auf Chlamydien hinweisen kann
  2. Nicht-bakterielle Entzündungen: Auch mechanische Reizungen (z.B. durch einen Blasenkatheter oder bestimmte medizinische Eingriffe) oder allergische Reaktionen auf Pflegeprodukte können eine Urethritis auslösen
  3. Pilzinfektionen: Pilze wie Candida können ebenfalls einen Ausfluss verursachen, vor allem bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem
  4. Seltener: In seltenen Fällen kann auch eine Prostatitis oder eine Entzündung der Nebenhoden bei Männern zu Ausfluss führen
Ausfluss

Was kann der Patient selbst tun?

Es gibt einige Maßnahmen, die Patienten vor einem Arztbesuch ergreifen können, um die Beschwerden zu lindern oder einer Verschlimmerung vorzubeugen:

  1. Ausreichend trinken: Eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme kann helfen, die Harnwege „durchzuspülen“ und so die Anzahl der Keime zu reduzieren. Idealerweise sollten täglich mindestens 2 bis 3 Liter Wasser getrunken werden
  2. Füße warmhalten: Kalte Füße können eine Entzündung der Harnwege begünstigen. Wärmende Maßnahmen wie Socken oder Fußbäder sind daher sinnvoll, um eine Verschlimmerung zu vermeiden
  3. Auf Geschlechtsverkehr verzichten: Bis zur Abklärung der Ursache sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, um eine mögliche Weitergabe von Erregern zu verhindern
  4. Keine reizenden Produkte verwenden: Pflegeprodukte wie aggressive Duschgele oder Intimlotionen sollten vermieden werden, da diese die Schleimhäute weiter reizen könnten

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Ein Arztbesuch ist unbedingt notwendig, wenn der Ausfluss anhält, sich verschlimmert oder von anderen Symptomen wie Fieber oder Blut im Urin begleitet wird. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern. Unbehandelte Infektionen können sich auf andere Organe wie die Prostata, Nebenhoden oder Eileiter ausbreiten und langfristige Schäden verursachen.

Diagnose und Behandlung

Der Arzt wird in der Regel eine Urinprobe und einen Abstrich aus der Harnröhre entnehmen, um den genauen Erreger zu identifizieren. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika verordnet, während bei Pilzinfektionen Antimykotika zum Einsatz kommen. Auch der Sexualpartner sollte bei sexuell übertragbaren Krankheiten mitbehandelt werden, um eine erneute Infektion zu vermeiden.

Fazit

Ausfluss aus der Harnröhre ist ein Symptom, das ernst genommen werden sollte, da es auf eine Infektion oder Entzündung hinweisen kann. Selbsthilfemaßnahmen wie viel trinken und der Verzicht auf Geschlechtsverkehr sind sinnvoll, ersetzen jedoch nicht die medizinische Abklärung. Bei anhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch unerlässlich, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

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