Der Widerspruch ist groß: Blasenschwäche ist in den meisten Fällen gut behandelbar, und dennoch ist die Harninkontinenz bis heute ein großes gesellschaftliches Tabu, sodass viele Patientinnen und Patienten unbehandelt bleiben und ihre Lebensqualität verlieren. Laut Expertenangaben sucht mehr als die Hälfte der Betroffenen nicht einmal einen Arzt auf.

Urologe macht Mut, den ersten Schritt zu gehen

Der Urologie und 1. Vorsitzende der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V., Professor Dr. Andreas Wiedemann, fand jüngst, anlässlich des diesjährigen Kongresses der Fachgesellschaft, treffende Worte, die Mut machen, ärztliche Hilfe zu suchen: „Die Inkontinenzerkrankung ist eine Volkskrankheit, die aufgrund eines leider immer noch hartnäckigen gesellschaftlichen Tabus zu häufig bagatellisiert wird. Rund 10 Millionen Menschen alleine in Deutschland sind betroffen. Immer wieder begegnen uns in unserer täglichen Arbeit in den Arztpraxen und Kliniken Menschen, die aufgrund ihrer Inkontinenzerkrankung seit Jahren ihre Lebensqualität verloren haben. Unser wichtigster Antrieb ist es, diese wieder herzustellen. Dies gelingt uns in den meisten Fällen, Voraussetzung ist allerdings der Arztbesuch. Unsere Motivation ist es, das Tabu zu brechen und die Betroffenen dazu zu bewegen, den ersten Schritt zu gehen“. 

Viele Behandlungsmöglichkeiten

Der unwillkürliche Harnverlust kann bei Männern und Frauen jeden Alters auftreten, kommt jedoch häufiger bei Frauen und älteren Erwachsenen vor. Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz: In den allermeisten Fällen handelt es sich um eine Belastungsinkontinenz, die beim Heben, Husten, Lachen oder Niesen auftritt oder um eine Dranginkontinenz, die meist mit einem plötzlich auftretenden Harndrang einhergeht. Die Möglichkeiten, eine Blasenschwäche erfolgreich zu behandeln sind vielfältig. Sie umfassen Lebensstiländerungen, Beckenboden- und Blasentraining, medikamentöse Therapien, Botulinumtoxin-Injektionen und operative Eingriffe.

Wenn Sie sich direkt hier auf der Website der Urologischen Stiftung Gesundheit weiter informieren möchten, lesen Sie gerne unseren „Ratgeber Inkontinenz“ unsere Broschüre „Was tun gegen Harninkontinenz?“ oder den Artikel Behandlung von Harninkontinenz.
Auch auf der Website der Kontinenz-Gesellschaft finden Sie viele weiterführende Informationen und Hilfsangebote: https://www.kontinenz-gesellschaft.de/fuer-patienten/