Urologie Kompakt
Blasenhalsstenose: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Urologische Themen auf den Punkt gebracht
Die Blasenhalsstenose ist eine Verengung des Blasenhalses, die hauptsächlich Männer, aber auch Frauen betrifft. Der Blasenhals ist der Übergangsbereich der Blase zur Harnröhre, in dem der innere Schließmuskel liegt. Beim Mann schließt der Blasenhals an die prostatische Harnröhre an, die von der Prostata umgeben ist. Direkt unterhalb liegt der äußere Schließmuskel, und von dort aus verläuft die Harnröhre durch den Penis bis zur äußeren Harnröhrenmündung. Bei der Frau geht der Blasenhals direkt in die kurze Harnröhre über, die vom äußeren Schließmuskel umgeben ist. Eine Blasenhalsenge kann das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen, da sie Schwierigkeiten beim Urinieren verursacht.
Symptome der Blasenhalsstenose
Eine Blasenhalsstenose zeigt sich durch Probleme beim Start des Wasserlassens, einen abgeschwächten oder unterbrochenen Urinstrahl, das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung und häufiges Urinieren, auch in der Nacht. In schweren Fällen kann es zu einem Harnverhalt kommen, bei dem sich die Blase nicht entleeren kann, was eine sofortige medizinische Behandlung erforderlich macht.
Ursachen einer Blasenhalsstenose
Die Ursachen für eine Blasenhalsstenose sind vielfältig. Sie kann durch Narbenbildung nach Operationen, Verletzungen, Infektionen oder durch angeborene Anomalien entstehen. Bei Männern kann sie im Zusammenhang mit einer Prostatavergrößerung auftreten. Bei Frauen sind unter anderem vorangegangene operative Eingriffe im Beckenbereich mögliche Ursachen. Auch Strahlentherapie bei Krebsbehandlungen kann zu einer Blasenhalsverengung führen. Häufig wird eine Engstelle auch durch Verkrampfungen des inneren Schließmuskels hervorgerufen.
Diagnostik der Blasenhalsstenose
Die Diagnose einer Blasenhalsstenose erfolgt durch eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung, ergänzt durch spezialisierte diagnostische Verfahren. Eine Schlüsselrolle spielt die Uroflowmetrie (Harnstrahlmessung), bei der die Stärke und das Muster des Urinstrahls gemessen werden. Eine ergänzende Blasenspiegelung (Zystoskopie) ermöglicht die direkte Betrachtung des Blasenhalses und der Blase und sichert in der Regel die Diagnose.
Behandlungsmöglichkeiten der Blasenhalsstenose
Die Behandlung der Blasenhalsstenose ist individuell und richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad. In einigen Fällen, besonders bei Verkrampfungen des inneren Schließmuskels, können Medikamente, die die Muskulatur des Blasenhalses entspannen, Linderung verschaffen. Bei höhergradigen oder narbigen Verengungen kann ein endoskopischer Eingriff erforderlich sein. Meist genügt es, den engen Ring an mehreren Stellen so einzuschneiden, dass er aufspringt. In seltenen Fällen ist es notwendig, das Gewebe mit einer elektrischen Schlinge abzutragen. Nach einem solchen Eingriff ist der Urinabfluss wieder frei.
Regelmäßige urologische Kontrolle
Eine regelmäßige urologische Kontrolle ist entscheidend, um den Verlauf der Blasenhalsstenose zu überwachen und die Behandlung gegebenenfalls anzupassen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen wie Harnwegsinfektionen, Blasensteine oder Nierenschäden zu verhindern.
Zusammenfassung: Blasenhalsstenose ist behandelbar
Die Blasenhalsstenose ist eine behandelbare Erkrankung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten und ihrem Urologen oder Urologin ist essenziell, um eine individuell abgestimmte Behandlungsstrategie zu entwickeln, die die Symptome lindert und bei narbigen Engstellen auch die Ursache beseitigt. Patienten, die unter den genannten Beschwerden leiden, sollten offen über ihre Symptome sprechen und regelmäßige urologische Untersuchungen wahrnehmen. Früherkennung und rechtzeitige Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie und helfen, langfristige Komplikationen zu vermeiden.
Verbesserte Lebensqualität durch individuelle Behandlung
Trotz der Herausforderungen, die eine Blasenhalsstenose mit sich bringen kann, kann durch eine umfassende und individuelle Behandlung eine deutliche Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität erreicht werden. Der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung liegt in einer engen Zusammenarbeit zwischen Patienten und ihren Urologen, um die beste Behandlungsstrategie zu entwickeln.
Häufige Fragen zur Blasenhalsstenose
Was ist eine Blasenhalsstenose?
Eine Blasenhalsstenose ist eine Verengung des Blasenhalses, die das Urinieren erschweren kann und häufiger bei Männern auftritt, aber auch Frauen betreffen kann.
Wie äußert sich eine Blasenhalsstenose?
Symptome sind ein schwacher oder unterbrochener Urinstrahl, Schwierigkeiten beim Start des Wasserlassens und häufiges Wasserlassen, auch nachts.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Behandlung reicht von Medikamenten zur Entspannung der Muskulatur bis hin zu endoskopischen Eingriffen, je nach Ursache und Schweregrad der Engstelle.
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Weitere Informationen zum Thema:
Häufige Erkrankungen der Prostata (Kapitel gutartige Prostatavergrößerung)
Patientenforum (Beitrag gutartige Prostatavergrößerung)
Lexikon (Kapitel Prostatavergrößerung)

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