Urologie Kompakt
ESWL bei Urolithiasis
Urologische Themen auf den Punkt gebracht
Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) ist eine moderne und schonende Behandlungsmethode für Nieren- und Harnleitersteine. Sie stellt eine wichtige Option für Patienten dar, die unter Urolithiasis, also der Bildung von Steinen im Harntrakt, leiden. Die ESWL ist besonders bei kleineren und mittleren Steinen effektiv und wird häufig als Alternative zu invasiveren Methoden wie der Ureteroskopie, perkutanen Verfahren oder der offenen Chirurgie eingesetzt.
Was ist Urolithiasis?
Urolithiasis, die Bildung von Steinen im Harntrakt, ist ein häufiges Gesundheitsproblem, das Menschen aller Altersgruppen betrifft. Diese Steine können Schmerzen, Infektionen und andere Komplikationen verursachen. Die ESWL bietet eine nicht-invasive Behandlungsoption, mit der viele Steine behandelt werden können.
Ablauf der ESWL
Die ESWL nutzt fokussierte Schallwellen, um die Steine zu zertrümmern. Der Patient liegt dabei auf einem speziellen Tisch. Durch Röntgen- oder Ultraschallortung wird der Stein genau lokalisiert, und dann werden Stoßwellen gezielt auf den Stein gerichtet. Diese Wellen durchdringen den Körper schmerzlos und konzentrieren sich auf den Stein, um ihn in kleinere Stücke zu zerbrechen, die dann auf natürlichem Weg mit dem Urin ausgeschieden werden können. Die Behandlung wird in der Regel ohne Betäubung durchgeführt, zuvor wird lediglich ein Schmerzmittel gegeben.
Dauer und Erholung
Die Behandlung dauert in der Regel etwa 45 bis 60 Minuten und wird oft ambulant durchgeführt. Die Patienten können meistens noch am selben Tag nach Hause gehen. Einer der großen Vorteile der ESWL ist, dass sie keine Schnitte erfordert, was das Risiko von Infektionen und anderen Komplikationen verringert und eine schnellere Erholung ermöglicht.
Mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen
Es gibt jedoch einige Nebenwirkungen und Komplikationen, die mit der ESWL verbunden sein können. Während der Behandlung können leichte Schmerzen oder Unbehagen auftreten, und es ist möglich, dass Blut im Urin, Blutergüsse an der behandelten Stelle oder leichte Schmerzen im Bauch oder Rücken nach der Behandlung auftreten. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Komplikationen wie Nierenblutungen oder die Bildung von Blutergüssen auftreten. Während des Abgangs der Steintrümmer können dann auch noch einmal Nierenkoliken auftreten, wenn die abgehenden Fragmente den Harnleiter blockieren.
Geeignete Steine für die ESWL
Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für eine ESWL ist die Größe und Beschaffenheit der Steine. Nicht alle Steine sind für eine ESWL geeignet. Sehr große Steine, Steine aus bestimmten Materialien oder Steine in ungünstiger Position können die Effektivität der ESWL einschränken. In solchen Fällen können andere Behandlungsmethoden notwendig sein.
Nach der ESWL-Behandlung
Nach der Behandlung sollten die Patienten viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Steinfragmente auszuspülen. Beim Wasserlassen sollte ein Sieb verwendet werden, um die Steinteilchen zu sammeln, damit sie analysiert werden können. Dies hilft bei der Bestimmung der Ursache der Steinbildung und bei der Entwicklung von Strategien zur Verhinderung weiterer Steine.
Fazit
Zusammenfassend ist die ESWL eine sichere, effektive und patientenfreundliche Methode zur Behandlung von Nieren- und Harnleitersteinen. Sie bietet eine nicht-invasive Alternative zu traditionelleren chirurgischen Methoden. Wie bei jeder medizinischen Behandlung ist es wichtig, dass Patienten alle Optionen mit ihrem Urologen oder ihrer Urologin besprechen, um die beste Behandlungsstrategie für ihre individuellen Bedürfnisse und Umstände zu entwickeln.
Häufige Fragen zur ESWL
Wie lange dauert die Erholung nach einer ESWL?
Die meisten Patienten können noch am selben Tag nach Hause gehen und ihre normalen Aktivitäten innerhalb weniger Tage wieder aufnehmen. Es wird empfohlen, schwere körperliche Anstrengungen zunächst zu vermeiden.
Welche Steine sind für die ESWL geeignet?
Kleinere bis mittlere Steine, die sich gut lokalisieren lassen, sind am besten für die ESWL geeignet. Sehr große oder hartnäckige Steine erfordern möglicherweise andere Behandlungsansätze.
Was sollte man nach der ESWL beachten?
Nach der ESWL ist es wichtig, viel Flüssigkeit zu trinken, um die Steinfragmente auszuspülen. Außerdem sollten Patienten darauf achten, den Urin zu sieben, um die Fragmente für eine Analyse zu sammeln.
Den Beitrag als Video ansehen und hören
Den Informationsbogen downloaden
Weitere Informationen zum Thema:
- Harnsteinerkrankungen (Kapitel Organe und häufige Erkrankungen)
- Ratgeber Harnsteine
- Broschüre „Was tun gegen Harnsteine“
- Patientenforum (Harnsteinleiden)
- Lexikon (Kapitel Nierensteine)

Liebe Patientin, lieber Patient,
wir hoffen, dass dieses Informationsmaterial der Urologischen Stiftung Gesundheit gGmbH für Sie von Nutzen war. In diesem Fall würden wir uns sehr freuen, wenn Sie unsere gemeinnützige Arbeit mit einer Spende unterstützen. Jeder noch so kleine Betrag hilft uns dabei, Menschen über urologische Erkrankungen zu informieren. Wir weisen abschließend darauf hin, dass Ihre Spende steuerlich absetzbar ist.
Für Ihre Gesundheit wünschen wir Ihnen alles Gute!
Dr. med. Holger Borchers
Prof. Dr. med. Helmut Haas
Geschäftsführer der Urologischen Stiftung Gesundheit gGmbH
Unser Spendenkonto:
Urologische Stiftung Gesundheit gGmbH
IBAN: DE85 2007 0000 0092 4258 00
BIC: DEUTDEHHXXX