Urologie Kompakt
Therapie mit Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron beim Prostatakarzinom
Urologische Themen auf den Punkt gebracht
Prostatakrebs ist eine ernste Erkrankung, die viele Männer weltweit betrifft. In fortgeschrittenen Stadien wird häufig eine spezielle Hormontherapie eingesetzt, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. In diesem Text informieren wir über vier moderne Medikamente: Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron. Diese Informationen dienen Patienten und ihren Angehörigen als Informationsquelle.
Was ist Prostatakrebs?
Prostatakrebs wird durch das Wachstum abnormaler, krankhafter Zellen in der Prostata, einer Drüse der männlichen Geschlechtsorgane, verursacht. In fortgeschrittenen Stadien kann der Krebs Metastasen bilden und sich auf andere Körperteile ausbreiten. In dieser Phase ist es entscheidend, das Wachstum und die Ausbreitung der Krebszellen zu kontrollieren.
Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron: Wichtige Medikamente bei Prostatakrebs
Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron sind moderne Medikamente, die in der Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs eingesetzt werden. Sie gehören zur Klasse der Antiandrogene, die auf die Wirkung von Androgenen (männliche Geschlechtshormone wie Testosteron) abzielen. Androgene fördern das Wachstum von Prostatakrebszellen, und diese Medikamente helfen, die Wirkung der Androgene zu blockieren oder zu reduzieren, um das Krebswachstum zu verlangsamen. Diese Medikamente werden immer in Kombination mit einer Androgen-Entzugstherapie (der sogenannten „Hormonspritze“) angewendet.
Wirkweise der Antiandrogene
Die neuen Antiandrogene greifen in den Stoffwechsel der Androgene auf molekularer Ebene ein, um zu verhindern, dass Androgene das Wachstum der Krebszellen fördern.
- Darolutamid, Enzalutamid und Apalutamid blockieren die Androgenrezeptoren auf den Krebszellen, sodass die Androgene nicht an diese Rezeptoren binden können.
- Abirateron hingegen wirkt, indem es die Produktion von Androgenen in den Nebennieren und anderen Körperteilen reduziert.
Durchführung der Therapie
Die Behandlung mit diesen Medikamenten erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Patienten und ihrem Urologen. Die Therapie erfolgt meist in Form von Tabletten, die täglich eingenommen werden. Die Dosierung und Behandlungsdauer hängen vom individuellen Krankheitsverlauf und der Reaktion des Patienten auf die Medikation ab. Es ist wichtig, diese Punkte mit Ihrem Urologen oder Ihrer Urologin zu besprechen.
Mögliche Nebenwirkungen der Therapie
Wie bei allen Medikamenten können auch bei der Behandlung mit Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten gehören: Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hitzewallungen, Bluthochdruck oder Verdauungsstörungen.
Es können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Herzprobleme, Leberfunktionsstörungen und Veränderungen im Blutbild auftreten. Zudem sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich.
Daher ist eine regelmäßige Überwachung durch den behandelnden Arzt erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.
Individuelle Anpassung der Therapie
Die Behandlung mit diesen Medikamenten kann das Fortschreiten des Prostatakrebses verlangsamen und das Überleben verlängern. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Therapie nicht für jeden Patienten geeignet ist und individuell angepasst werden muss. Der Einsatzbereich wird von der Zulassung des jeweiligen Medikaments für bestimmte Tumorkonstellationen bestimmt. Dies sollte mit dem Urologen besprochen werden, ebenso ob bei bestimmten Medikamenten eine Zusatzbehandlung, zum Beispiel mit Cortison, notwendig ist. Patienten sollten alle Optionen und möglichen Nebenwirkungen mit ihrem Arzt ausführlich besprechen.
Fazit: Wichtige Optionen bei der Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakarzinom
Zusammenfassend sind Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron wichtige Optionen in der Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs. Diese Medikamente bieten vielen Patienten Hoffnung, indem sie das Krebswachstum hemmen und die Lebensqualität verbessern. Es ist entscheidend, dass Patienten regelmäßig ihren Urologen oder Ihre Urologin konsultieren, um den Therapieverlauf zu überwachen und die bestmögliche Behandlung sicherzustellen.
Häufige Fragen zur Therapie mit Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron
Wie wirken Enzalutamid, Apalutamid, Darolutamid und Abirateron?
Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Androgenen oder reduzieren deren Produktion, um das Wachstum von Prostatakrebszellen zu hemmen.
Welche Nebenwirkungen können bei der Therapie auftreten?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Müdigkeit, Hitzewallungen, Bluthochdruck und Verdauungsstörungen.
Wie wird die Therapie durchgeführt?
Die Medikamente werden täglich in Form von Tabletten eingenommen. Die Dosierung wird individuell festgelegt.
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Weitere Informationen zum Thema:
Häufige Erkrankungen der Prostata (Kapitel gutartige Prostatakrebs)
wertvollER Unterstützung für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs

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