Urologie Kompakt
Prostataentfernung bei Prostatakrebs
Urologische Themen auf den Punkt gebracht
Die radikale Prostatektomie ist eine chirurgische Methode zur Behandlung von Prostatakrebs, bei der die gesamte Prostata entfernt wird. Dieses Verfahren wird häufig empfohlen, wenn der Krebs auf die Prostata beschränkt ist und eine Heilungschance besteht.
Prostatakrebs – Ursachen und Diagnostik
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern, vor allem im fortgeschrittenen Alter. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, da sie die Behandlungsoptionen und Erfolgsaussichten verbessert. Bei der Diagnose und Festlegung der Behandlungsmethode berücksichtigt der Urologe Faktoren wie das Alter des Patienten, den Gesundheitszustand, das Stadium des Krebses und eventuelle Risiken oder Nebenwirkungen.
Ablauf der radikalen Prostatektomie
Bei der radikalen Prostatektomie werden die Prostata und beide Bläschendrüsen vollständig entfernt. Das nun offene obere Ende der Harnröhre wird neu mit dem Blasenauslass durch Nähte verbunden. Innerer und äußerer Schließmuskelbleiben erhalten. Die örtlichen Lymphknoten werden entfernt, um sie auf mögliche Metastasen zu untersuchen. Ebenso wird die entnommene Prostata sorgfältig auf das lokale Tumorstadium hin untersucht.
Operationsmethoden der Prostatektomie
Es gibt verschiedene Formen der radikalen Prostatektomie, die je nach Situation des Patienten angewendet werden. Die traditionelle Methode ist die offene Prostatektomie, bei der durch einen Schnitt im Unterbauch die Prostata entfernt wird. Dank moderner Techniken gibt es mittlerweile auch minimalinvasive Methoden, wie die laparoskopische Prostatektomie und die roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie. Diese Verfahren führen oft zu einer schnelleren Heilung und geringeren Schmerzen. In seltenen Fällen wird die Prostata vom Damm aus entfernt.
Ziele der Operation
Unabhängig von der gewählten Methode sind die Ziele der Operation dieselben: die vollständige Entfernung des Krebses, die Erhaltung der Harnkontrolle und, wenn möglich, der Erhalt der sexuellen Funktion. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass jede chirurgische Behandlung Risiken birgt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen der radikalen Prostatektomie zählen Harninkontinenz und Erektionsstörungen, aber auch Blutungen und Wundheilungsstörungen. Diese Nebenwirkungen variieren je nach individuellem Gesundheitszustand und der Art des Eingriffs.
Harninkontinenz und Erektionsstörungen nach der Prostatektomie
Harninkontinenz nach einer Prostatektomie kann von leichtem Urinverlust bis hin zu vollständigem Kontrollverlust reichen, was jedoch selten vorkommt. Die meisten Männer erleben eine Verbesserung der Kontrolle im Laufe der Zeit. Ebenso kann die Erektionsstörung ein vorübergehendes oder langfristiges Problem sein. Es gibt jedoch Behandlungsmöglichkeiten, um eine zufriedenstellende sexuelle Funktion zu erhalten oder wiederzuerlangen.
Nachsorge und Rehabilitation
Nach der Operation ist eine sorgfältige Nachsorge unerlässlich. Regelmäßige Nachuntersuchungen und PSA-Tests (prostataspezifisches Antigen) helfen dabei, den Erfolg der Behandlung zu überwachen und frühzeitig auf ein mögliches Wiederkommen des Tumors zu reagieren. Die Unterstützung durch Pflegepersonal, Familie und Selbsthilfegruppen kann ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der emotionalen und physischen Herausforderungen nach der Operation spielen.
Fazit
Abschließend ist die radikale Prostatektomie eine effektive Behandlungsmethode für Prostatakrebs, die individuell sorgfältig erwogen werden sollte. Patienten sollten alle verfügbaren Informationen berücksichtigen und eng mit ihrem Urologen zusammenarbeiten, um die beste Entscheidung für ihre individuelle Situation zu treffen. Mit der richtigen Behandlung und Unterstützung können die meisten Männer ein aktives und erfülltes Leben nach der Prostatektomie führen.
Häufige Fragen zur Prostataentfernung
Wie lange dauert die Erholungszeit nach einer Prostatektomie?
Die Erholungszeit variiert je nach Operationsmethode, beträgt jedoch in der Regel mehrere Wochen. Minimale Eingriffe wie die roboterassistierte Prostatektomie bieten oft eine schnellere Genesung.
Welche Nebenwirkungen sind nach der Prostatektomie am häufigsten?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Harninkontinenz und Erektionsstörungen, die jedoch in den meisten Fällen mit der Zeit besser werden.
Wann ist eine radikale Prostatektomie die beste Behandlungsoption?
Eine radikale Prostatektomie wird häufig empfohlen, wenn der Krebs auf die Prostata beschränkt ist und die Aussicht auf Heilung besteht.
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Weitere Informationen zum Thema:
- Lexikon (Kapitel Prostatektomie)
- Häufige Erkrankungen der Prostata (Kapitel Prostatakrebs)
- Patientenleitlinien Prostatakrebs
- Entscheidungshilfe Prostatakrebs
- DGU-Patientenforum (Urologische Krebserkrankungen)

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