Urologie Kompakt

Instillationstherapie bei Blasenkarzinom

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Instillationstherapie bei Blasenkarzinom

Blasenkrebs ist eine ernste Erkrankung, die durch Veränderungen in den Zellen der Blase entsteht. Bei einigen Patienten wird eine spezielle Behandlung zur Vorbeugung erneuter Tumore empfohlen, eine sogenannte Instillationstherapie der Harnblase. Diese Therapie nutzt Medikamente wie BCG (abgeschwächte Tuberkelbakterien) oder MMC (Mitomycin C, ein Chemotherapeutikum), die direkt in die Blase eingeführt werden, um Krebszellen zu bekämpfen. Ziel dieses Videos ist es, Patienten und Angehörigen Informationen über die Durchführung dieser Therapie und mögliche Nebenwirkungen zu geben.

Durchführung der Instillationstherapie

Die Instillationstherapie beginnt in der Regel nach der Entfernung von Blasentumoren durch einen minimalinvasiven Eingriff. Das Medikament, sei es BCG oder MMC, wird mittels eines Katheters in die Blase eingeführt. Diese Behandlung zielt darauf ab, das Wiederauftreten von Krebs zu verhindern und das Immunsystem zu aktivieren, um verbleibende Krebszellen zu bekämpfen.

Instillationstherapie bei Blasenkarzinom

Ablauf der Instillation

Nach Desinfektion des Genitales wird zunächst ein betäubendes Gleitmittel in die Harnröhre gegeben. Dann wird das Medikament über einen dünnen Harnröhrenkatheter in die Blase gebracht, der anschließend sofort wieder entfernt wird. Diese Prozedur kann etwas unangenehm sein, ist aber in der Regel nicht schmerzhaft. Wie lange Sie das Medikament in der Blase behalten sollen, entscheidet Ihr Arzt oder Ihre Ärztin. Sie entleeren das Medikament beim nächsten Wasserlassen.

Ambulante Behandlung und Nachsorge

Die Instillation erfolgt üblicherweise ambulant. Der Patient sollte vor der Behandlung ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und unmittelbar vorher die Blase entleeren. Der Eingriff selbst ist meist schnell und dauert nur wenige Minuten. Nach der Instillation bleibt das Medikament für einen bestimmten Zeitraum, oft eine bis zwei Stunden, in der Blase.

Mögliche Nebenwirkungen

Nebenwirkungen können auftreten, sind jedoch meist von milder bis moderater Natur. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, Blasenkrämpfe, Blut im Urin oder grippeähnliche Symptome. Diese Beschwerden sollten innerhalb einiger Tage nach der Behandlung nachlassen. Es ist wichtig, dass Patienten nach der Therapie viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Blase zu spülen und das Medikament auszuscheiden.

Seltene Komplikationen

Seltener können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie eine schwere Blasenentzündung, Blutungen oder allergische Reaktionen auftreten. In sehr seltenen Fällen kann das BCG-Medikament eine systemische Reaktion hervorrufen, da es sich um einen abgeschwächten lebenden Bakterienstamm handelt. Patienten sollten ihren Arzt informieren, wenn Symptome auftreten, die über die üblichen Nebenwirkungen hinausgehen oder länger als ein paar Tage anhalten.

Behandlungsdauer und Nachkontrollen

Die Dauer der Instillationstherapie variiert je nach individueller Situation. In der Regel erfolgt sie zunächst wöchentlich über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Nach Abschluss der ersten Behandlungsserie wird meist eine Erhaltungstherapie durchgeführt, und es sind regelmäßige Nachkontrollen erforderlich, um den Erfolg der Therapie zu überwachen und das Wiederauftreten von Krebs frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Zusammenfassend ist die Instillationstherapie mit BCG oder MMC ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von Blasenkrebs. Obwohl Nebenwirkungen auftreten können, sind diese meistens handhabbar und vorübergehend. Es ist entscheidend, dass Patienten eng mit ihrem Urologen zusammenarbeiten und alle empfohlenen Nachuntersuchungen und Kontrollen wahrnehmen. Durch eine gute Kommunikation und Kooperation können Patienten und Ärzte gemeinsam daran arbeiten, die bestmögliche Behandlung und Betreuung zu gewährleisten und somit die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Häufig gestellte Fragen zur Instillationstherapie bei Blasenkarzinom

Was ist die Instillationstherapie bei Blasenkrebs?

Die Instillationstherapie ist eine Behandlungsmethode, bei der Medikamente wie BCG oder MMC direkt in die Blase eingeführt werden, um Krebszellen zu bekämpfen und das Wiederauftreten von Tumoren zu verhindern.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Häufige Nebenwirkungen sind Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, Blasenkrämpfe, Blut im Urin oder grippeähnliche Symptome, die meist nach einigen Tagen nachlassen.

Wie lange dauert die Instillationstherapie?

Die Behandlungsdauer variiert, erfolgt aber in der Regel zunächst wöchentlich über mehrere Wochen, gefolgt von einer Erhaltungstherapie und regelmäßigen Nachkontrollen.

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