Urologie Kompakt
Blasentumor-Resektion (TUR-B bei Blasenkarzinom)
Urologische Themen auf den Punkt gebracht
Die transurethrale Resektion der Blase (kurz TUR-B) ist eine wichtige Behandlungsmethode bei Blasenkrebs. In diesem Ratgeber wird erläutert, wie die TUR-B durchgeführt wird, welche Nachsorge erforderlich ist und welche Risiken, Komplikationen und Nebenwirkungen auftreten können.
Ablauf der TUR-B
Bei der TUR-B wird unter Narkose oder Rückenmarksanästhesie ein Operations-Endoskop, das Resektoskop, durch die Harnröhre in die Blase eingeführt. Dieses Instrument ist mit einer Kamera ausgestattet, die es dem Arzt ermöglicht, den Tumor in der Blase zu sehen, sowie mit einer elektrischen Schlinge, mit der der Tumor entfernt wird. Die Schlinge stillt auch Blutungen, die während des Eingriffs auftreten können. Zudem werden während der Operation Blut und entfernte Gewebsteile ausgespült, die zur feingeweblichen Untersuchung geschickt werden.
Diagnostik und Vorbereitung
Vor dem Eingriff erfolgt eine Blasenspiegelung, um die genaue Position und Größe des Tumors zu bestimmen. Diese Untersuchung wird meist schon beim niedergelassenen Urologen durchgeführt. Der eigentliche Eingriff dauert etwa eine halbe Stunde und findet in der Klinik statt. Um die Genauigkeit des Eingriffs zu erhöhen, kann vor der Operation eine Flüssigkeit in die Blase gegeben werden, die krebsverdächtige Zellen anfärbt (photodynamische Diagnostik).
Nach der Operation
Nach der Entfernung des Tumors wird ein Katheter in die Blase gelegt, der dazu dient, Blut und Spülflüssigkeit aus der Blase zu entfernen. Der Katheter bleibt in der Regel einige Tage liegen, bis die Spülflüssigkeit weitgehend klar ist und die Blase ausreichend Zeit zur Heilung hatte. In unkomplizierten Fällen kann über den Katheter direkt nach der Operation ein Chemotherapeutikum in die Blase gegeben werden, um noch vorhandene Krebszellen zu eliminieren.
Patienten bleiben nach der TUR-B normalerweise einige Tage im Krankenhaus, um Komplikationen vorzubeugen. Sie werden engmaschig überwacht, und es wird sichergestellt, dass der Urinfluss durch den Katheter problemlos funktioniert. Die meisten Patienten können innerhalb einer Woche zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren, sollten aber schwere körperliche Anstrengungen für eine gewisse Zeit vermeiden.
Risiken und Komplikationen
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt auch die TUR-B bestimmte Risiken und Komplikationen. Zu den häufigsten gehören Blutungen und Infektionen. Blut im Urin ist nach dem Eingriff normal, sollte aber innerhalb weniger Tage abklingen. Infektionen können mit Antibiotika behandelt werden. In seltenen Fällen kann es zu einer Verletzung der Blasenwand kommen, die eine weitere Behandlung erfordert. Eine narbige Verengung der Harnröhre kann ebenfalls eine mögliche Komplikation sein.
Nachsorge und langfristige Betreuung
Nach der TUR-B ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um sicherzustellen, dass der Krebs nicht zurückkehrt. Dies umfasst regelmäßige Blasenspiegelungen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen. Die feingewebliche Untersuchung des entfernten Tumormaterials entscheidet über das weitere Vorgehen. Je nach Aggressivität des Tumors kann eine Nachresektion erforderlich sein, oder es werden Medikamente in die Blase gegeben. Bei aggressiveren Tumoren kann eine Blasenentfernung notwendig sein.
Fazit
Zusammenfassend ist die TUR-B eine effektive Methode zur Behandlung von Blasenkrebs. Eine sorgfältige Nachsorge und regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind entscheidend, um ein Wiederauftreten des Krebses frühzeitig zu erkennen. Patienten sollten eng mit ihrem Urologen oder ihrer Urologin zusammenarbeiten, um die bestmögliche Behandlung und Nachsorge zu gewährleisten.
Häufige Fragen zur TUR-B
Wie lange dauert die Heilung nach einer TUR-B?
Die meisten Patienten können innerhalb einer Woche zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren. Es ist jedoch wichtig, schwere körperliche Anstrengungen für einige Wochen zu vermeiden.
Welche Risiken birgt die TUR-B?
Zu den häufigsten Risiken zählen Blutungen, Infektionen und in seltenen Fällen eine Verletzung der Blasenwand oder eine narbige Verengung der Harnröhre.
Wie häufig sind Nachuntersuchungen nach der TUR-B notwendig?
Regelmäßige Nachuntersuchungen, meist in Form von Blasenspiegelungen, sind anfangs meist vierteljährlich notwendig, um ein Wiederauftreten des Tumors frühzeitig zu erkennen.
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Weitere Informationen zum Thema:
- Ratgeber Harnblasenkrebs
- Patientenleitlinie Blasenkrebs
- DGU-Patientenforum (Beitrag Urologische Krebserkrankungen)

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