Trans Frauen besitzen eine Prostata und können deshalb auch prinzipiell an Prostatakrebs erkranken. Eine aktuelle Studie zeigte zwar unlängst, dass trans Frauen ein deutlich geringeres Risiko haben, an Prostatakrebs zu erkranken, als cis Männer. Dennoch bestehe ein nicht zu vernachlässigendes Restrisiko, welches die Bedeutung der Krebsfrüherkennung auch für trans Frauen unterstreicht, schreiben die Studienautoren.

Cis Männer sind Männer, die sich dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Dahingegen identifizieren sich trans Frauen nicht mit dem ihnen bei der Geburt zugeordneten männlichen Geschlecht.

Weniger häufig, aber dafür erhöhtes Spätrisiko

Die Analyse von über 40.000 trans Frauen ergab, dass deren Prostatakrebsrisiko um das 2,5-Fache geringer ist als bei cis Männern. Besonders selten trat Prostatakrebs bei trans Frauen auf, die neben einer Hormontherapie auch eine geschlechtsangleichende Operation hatten durchführen lassen, bei der beide Hoden entfernt wurden (= Orchiektomie).

Hingegen fanden die Forschenden bei trans Frauen mit der Diagnose Prostatakarzinom häufiger bereits einen messbar erhöhten PSA-Wert. Im Durchschnitt lag dieser bei rund 17 ng/ml. Dies deute nach Ansicht der Autoren darauf hin, dass die Erkrankung oft bereits in einem späten Stadium erkannt wird, was aggressivere Krankheitsverläufe und ein schlechteres Ergebnis zur Folge haben könne.

Mögliche Ursachen für das geringere Prostatakrebsrisiko

Die Forschenden vermuten, dass das reduzierte Prostatakrebsrisiko bei trans Frauen mit der Wirkung von Östrogen zusammenhängt, welches potenziell die Krebsentwicklung hemmt. Gleichzeitig könnte die geringere Rate an Früherkennungsuntersuchungen mittels PSA-Tests dazu beitragen, dass weniger Fälle (früh) diagnostiziert werden.

Bedeutung für Vorsorge und Behandlung

Die Studienautoren erinnern zum Abschluss noch einmal daran, wie wichtig es sei, dass auch trans Frauen ihre Prostata weiterhin regelmäßig urologisch kontrollieren lassen und an Früherkennungsprogrammen für das Prostatakarzinom teilnehmen. Nur so ließe sich ein möglicher Tumor frühzeitig erkennen, was letztlich den Therapieerfolg verbessere.

Weitere Informationen für trans Frauen rund um die Früherkennung

Wenn Sie sich selbst zum Thema Prostatakrebs-Früherkennung für trans Frauen weiter informieren möchten, dann lesen Sie am besten gleich hier auf den Seiten der Urologischen Stiftung Gesundheit unter folgendem Link weiter: https://urologische-stiftung-gesundheit.de/prostatakrebs-frueherkennung-ist-auch-fuer-transfrauen-wichtig

Darüber hinaus bietet Ihnen ein übersichtlicher Artikel des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg einen fundierten Überblick zur Prostatakrebs-Früherkennung für trans Frauen. Zu guter Letzt bietet das DKFZ über das Prostatakrebsrisiko bei trans Frauen hinaus weitere nützliche Informationen rund um Krebsfrüherkennungsuntersuchungen für trans Menschen, so z. B. hilfreiche Informationen zu Risiken, Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs.

Quelle: Loria M et al., Incidence of prostate cancer in transgender women in the US: a large database analysis. Prostate Cancer and Prostatic Diseases 2025; 28: 232–234