Harnflussmessung (Uroflowmetrie): Was ist das?
Die Harnflussmessung, auch Harnstrahlmessung oder Uroflowmetrie genannt, wird vom Urologen empfohlen, wenn die Blasenentleerung gestört ist. Eine gesunde Harnblase hat in der Regel ein Fassungsvermögen von etwa 300 bis 400 ml, und ein Erwachsener scheidet innerhalb von 24 Stunden ungefähr 1500 ml Harn mit kräftigem Harnstrahl aus. Dies entspricht normalerweise drei bis vier Blasenentleerungen pro Tag. Blasenentleerungsstörungen umfassen Beschwerden wie vermehrtes Wasserlassen (Pollakisurie), schmerzhaftes Wasserlassen (Algurie) oder erschwertes Wasserlassen (Dysurie).
Ursachen für Blasenentleerungsstörungen
Häufige Ursachen für diese Beschwerden sind eine Vergrößerung der Prostata oder Verengungen der Harnröhre. Darüber hinaus können auch Probleme in der Blasenfunktion selbst Auslöser sein. So kann eine unzureichende Kontraktion des Blasenmuskels zu einem abgeschwächten Harnstrahl führen und eine Restharnbildung in der Harnblase verursachen.
Wenn die Blase nicht vollständig entleert werden kann, spricht man von Restharnbildung. Eine Harnverhaltung liegt vor, wenn die Entleerung der Blase gar nicht mehr möglich ist. In solchen Fällen kann eine Überdehnung der Blasenwand auftreten, wodurch der Blasenschließmuskel teilweise versagen kann. Dies führt zu unkontrollierten Urinverlusten und der Entstehung einer sogenannten Überlaufblase.
Wie läuft die Uroflow-Untersuchung ab?
Um die Harnflussmessung optimal durchführen zu können, sollte die Harnblase des Patienten gut gefüllt sein. Die Untersuchung erfolgt auf einer speziellen Toilette, die mit einer Messapparatur ausgestattet ist. Das Uroflowmeter, das mit einem Trichter zum Auffangen des Urins ausgestattet ist, misst mit einem Sensor die Harnmenge, die pro Zeiteinheit ausgeschieden wird. Daraus ergibt sich bei der Aufzeichnung eine Messkurve, die die Stärke des Harnstrahls, die Dauer des Wasserlassens und eventuelle Schwankungen der Strahlstärke darstellt. Aus der Form der Kurve kann auf die zugrunde liegende Störung geschlossen werden.
Nach der Harnflussmessung erfolgt in der Regel eine Ultraschalluntersuchung, um die Restharnmenge in der Blase zu bestimmen.
Was sagt die Uroflowmetrie aus?
Der Verlauf der Flusskurve, die Ergebnisse der Restharnbestimmung und die gemessenen Urinflussgeschwindigkeiten ermöglichen Rückschlüsse auf die Art und den Ursprung der Blasenentleerungsstörung.
Der Verlauf der Flusskurve, die Ergebnisse der Restharnbestimmung und die gemessenen Urinflussgeschwindigkeiten ermöglichen Rückschlüsse auf die Art und den Ursprung der Blasenentleerungsstörung.
Ist die Uroflowmetrie unangenehm?
Da der Patient während der Untersuchung lediglich die Blase statt in die Toilette in ein Auffanggefäß entleert, ist die Uroflowmetrie keinesfalls unangenehm.
Häufig gestellte Fragen zur Harnflussmessung (FAQ)
Wie lange dauert eine Harnflussmessung?
Die eigentliche Messung dauert nur wenige Minuten und erfolgt während des Wasserlassens. Die gesamte Untersuchung kann jedoch durch zusätzliche Tests wie die Restharnmessung etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Muss ich mich auf die Uroflowmetrie vorbereiten?
Eine besondere Vorbereitung ist nicht notwendig. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihre Blase vor der Untersuchung gut gefüllt ist, damit eine optimale Messung durchgeführt werden kann.
Kann die Uroflowmetrie bei Kindern durchgeführt werden?
Ja, die Harnflussmessung kann auch bei Kindern durchgeführt werden, wenn eine Blasenentleerungsstörung vermutet wird. Die Untersuchung erfolgt in kindgerechter Umgebung und ist ebenfalls schmerzfrei.