Transfrauen können an Prostatakrebs erkranken, denn sie besitzen auch nach einer geschlechtsangleichenden Operation weiterhin eine Prostata. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg fasste kürzlich das aktuelle Wissen zur Früherkennung und Behandlung des Prostatakarzinoms bei Transfrauen zusammen. Demnach können Transfrauen in einem ähnlichen Alter wie Cis-Männer an Prostatakrebs erkranken. Cis-Männer sind Männer, die sich dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

Daten zur Häufigkeit von Prostatakrebs bei Transfrauen gibt es nur wenige.  Nach heutigem Wissen ist aber davon auszugehen, dass die Erkrankung bei ihnen weniger häufig auftritt als bei Cis-Männern. Möglicherweise bieten die weiblichen Hormone, die begleitend zur geschlechtsangleichenden Operation genommen werden, einen gewissen Schutz. Auch bei der Krebsfrüherkennung gibt es aktuell keine Daten für Transfrauen. Aus diesem Grund empfehlen Urolog:Innen in Deutschland in Anlehnung an die S3-Leitlinie Prostatakarzinom, dass Transfrauen ab einem Alter von 40 Jahren die gleichen Früherkennungsuntersuchungen wie Cis-Männer erhalten sollten. Dazu gehören hierzulande:

  • die digital-rektale Untersuchung (DRU) sowie
  • die PSA-Wert-Bestimmung aus dem Blut.

Unter geschlechtsangleichender Hormontherapie wird ein PSA-Wert bis zu einem Basiswert von 1 ng/ml als normal angesehen. Liegt der individuelle Messwert für das PSA über diesem Wert, ist möglicherweise eine weitere Abklärung mittels Bildgebung und/oder Prostatabiopsie notwendig. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Hormontherapie bei Transfrauen zu einem Testosteronentzug führt. Dadurch besteht ein höheres Risiko, dass sich Transfrauen bei der Erstdiagnose des Prostatakrebses bereits in einem fortgeschrittenen (hormonresistenten) Krebsstadium befinden. Aus diesem Grund empfehlen Urologinnen und Urologen Transfrauen ab dem 40. Lebensjahr eine regelmäßige individuelle Früherkennung in Absprache mit dem Arzt / der Ärztin ihres Vertrauens.

Den kompletten Artikel des DKFZ zur Prostatakrebs-Früherkennung für Transfrauen lesen Sie unter folgendem Link: https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2023/fk04-transfrau-prostata-krebs-psa-screening.php

Wenn Sie sich über das Prostatakrebsrisiko bei Transfrauen hinaus zu weiteren nützlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen für Trans-Menschen informieren möchten, so finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes des DKFZ in Heidelberg z. B. hilfreiche Informationen zu Risiken, Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs für Trans-Menschen: https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2022/news049-brustkrebsrisiko-trans-personen.php.

Weitere Informationen zum Thema Prostatakrebs auf dieser Website unter

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