Prostatakrebs: Ursachen, Früherkennung und Behandlung

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Mit etwa 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist der Prostatakrebs in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Früh erkannt, ist dieser Tumor in 80 bis 90 Prozent der Fälle heilbar. Die Ursachen sind im Wesentlichen unbekannt. Relevante Faktoren sind vor allem das Alter und das männliche Hormon Testosteron, da der Tumor hormonabhängig wächst. Eine familiäre Häufung des Prostatakrebses ist inzwischen als Risikofaktor belegt. Zudem scheinen chronische Entzündungen der Prostata und sexuell übertragbare Erkrankungen das Risiko für Prostatakrebs zu erhöhen. Einflüsse durch hohen Alkoholkonsum, durch tierische Fette oder erhöhten Fleischkonsum werden vermutet. Normalgewicht und ausreichende Bewegung könnten das Risiko für einen Prostatakrebs verringern.

Symptome und Früherkennung von Prostatakrebs

Der Prostatakrebs verursacht zunächst keine Symptome. Das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland umfasst derzeit für Männer ab 45 Jahren einmal jährlich neben der Abklärung von Beschwerden die Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane sowie die Tastuntersuchung der Prostata und der Lymphknoten. Der PSA-Test im Blut ist nicht Bestandteil der gesetzlichen Früherkennung.

Bevor Sie sich für eine Früherkennungsuntersuchung auf Prostatakrebs entscheiden, sollten Sie Nutzen und Risiken gemeinsam mit Ihrem Urologen/Urologin abwägen, denn durch Früherkennungsuntersuchungen können auch Prostatakrebserkrankungen entdeckt werden, die keiner Behandlung bedürfen, da diese insbesondere in höherem Lebensalter zu keiner Verkürzung der Lebenszeit oder Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.

Früherkennungsoptionen und PSA-Test

Expertenkonsens ist, dass Männern, die nach ausführlicher ergebnisoffener Beratung eine Früherkennungsuntersuchung wünschen, eine Kombination aus der Tastuntersuchung und der Bestimmung des PSA-Wertes, eventuell gefolgt von einer Kernspintomografie, dem mp-Prostata-MRT, angeboten wird. Männer ab dem 45. Lebensjahr mit einer mutmaßlichen Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren sollten über die Möglichkeit einer solchen Früherkennung informiert werden. Bei Männern, die ein möglicherweise erhöhtes Erkrankungsrisiko (z.B. Prostatakrebserkrankung des Vaters, Erkrankung des Bruders) tragen, kann die Altersgrenze um fünf Jahre vorverlegt werden.

Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs

Ergibt sich ein Verdacht auf Prostatakrebs, werden zur weiteren Diagnostik bei einer sogenannten Biopsie Gewebeproben aus der Prostata entnommen. Dann wird untersucht, ob sich Krebszellen darin befinden und wie aggressiv sie sind. Aufgrund der Ergebnisse, auch evtl. von Röntgenuntersuchungen, entscheiden Patient und Urologe/Urologin über die individuell richtige Behandlung. Dazu gehört die operative Entfernung der Prostata oder die Bestrahlung von außen oder innen. Es kann aber auch sinnvoll sein, zunächst eine abwartende Strategie zu verfolgen und Tumoren mit geringem Risiko aktiv zu überwachen (Active Surveillance) und erst bei fortschreitender Erkrankung zu behandeln. Die Entscheidungshilfe Prostatakrebs (siehe unten) kann bei der Therapiefindung wertvolle Hilfe leisten.

Behandlung im fortgeschrittenen Stadium

Zur Behandlung des Prostatakrebses im fortgeschrittenen Stadium ist eine Hormonentzugstherapie angezeigt, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann. Neue medikamentöse Behandlungsformen steigern den Erfolg in dieser Behandlungskategorie.

Prävention von Prostatakrebs

Zur Prävention raten Urologen zu:

  • Gesunder Ernährung mit dem Schwerpunkt auf pflanzlichen Produkten
  • Normalgewicht und
  • Ausreichender Bewegung
  • Maßvollem Alkoholgenuss und
  • Rauchverzicht.

Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Links: