Nein, unwillkürlicher Harnverlust ist nicht nur eine Frage des Alters. Inkontinenz kann auch junge Frauen rund um die Schwangerschaft betreffen und ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Eine Online-Umfrage in den Niederlanden unter mehr als 400 schwangeren Frauen legt nahe, dass Inkontinenz in der Schwangerschaft sogar häufiger auftritt als bisher gedacht.

Laut den WissenschaftlerInnen der Universität Maastricht sind zwei von drei Schwangeren von einer Harninkontinenz betroffen, aber nur eine von acht Frauen sucht ärztlichen Rat. Frauen, die keine medizinische Hilfe in Anspruch nahmen, scheuten demnach vor allem den Aufwand und nahmen an, das Problem werde sich von selbst lösen. Möglicherweise sei den Betroffenen nicht ausreichend bewusst, dass eine Harninkontinenz während der Schwangerschaft das Risiko für eine Inkontinenz nach der Geburt erhöhe, betonen die AutorInnen der aktuellen Studie. Auch das Wissen über den positiven Effekt von Beckenbodentraining könne dazu beitragen, dass betroffene Schwangere häufiger therapeutischen Rat suchen würden.