Wie wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

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Frage

Wie wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?

Wie wird eine Blasenspiegelung durchgeführt?
Antwort

Eine Blasenspiegelung, medizinisch als Zystoskopie bekannt, ist ein invasiver diagnostischer Eingriff, der insbesondere in der Urologie eingesetzt wird. Der Prozess beinhaltet mehrere Schritte und kann sowohl für diagnostische als auch für therapeutische Maßnahmen eingesetzt werden. Die folgenden Abschnitte erläutern den Ablauf der Blasenspiegelung im Detail:

Voruntersuchung und Vorbereitung

  • Beratungsgespräch: Vor der eigentlichen Untersuchung findet eine Konsultation mit dem behandelnden Urologen statt, bei der der Patient über das Verfahren und eventuelle Risiken aufgeklärt wird
  • Krankengeschichte (Anamnese): Medizinische Vorgeschichte und aktuelle Beschwerden werden erfasst
  • Voruntersuchungen: Je nach Bedarf können Urinanalysen oder Ultraschalluntersuchungen erfolgen
  • Vorbereitung: Der Patient wird aufgefordert, die Blase vor dem Eingriff vollständig zu entleeren. In manchen Fällen wird eine prophylaktische Antibiotikagabe empfohlen

Die Untersuchung

  • Betäubung: Vor der Einführung des Zystoskops wird ein betäubendes Gel in die Harnröhre eingeführt, um den Eingriff schmerzfrei zu gestalten
  • Instrumenteneinführung: Ein Zystoskop, ein dünnes, flexibles oder starres Röhrchen mit einer Kamera und einer Lichtquelle am Ende, wird langsam durch die Harnröhre in die Blase eingeführt
  • Inspektion: Die Kamera überträgt Bilder auf einen Monitor, auf dem der Urologe die innere Auskleidung der Blase und der Harnröhre inspiziert
  • Weitere Maßnahmen: Je nach Bedarf können Gewebeproben entnommen, Steine entfernt oder andere kleine Eingriffe durchgeführt werden

Nach der Untersuchung

  • Entfernung des Instruments: Nach Beendigung der Untersuchung wird das Zystoskop vorsichtig entfernt
  • Nachsorge: Der Patient wird meistens kurz überwacht und erhält Anweisungen für die kommenden Tage, etwa zum Thema Schmerzmanagement oder möglichen Symptomen, auf die er achten sollte
  • Ergebnisse und Weiterbehandlung: Der Urologe wird die Ergebnisse mit dem Patienten besprechen und ggf. weitere diagnostische oder therapeutische Schritte einleiten

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

  • Kurzfristige Beschwerden: Nach dem Eingriff kann es zu leichtem Brennen, erhöhtem Harndrang oder geringfügigen Schmerzen kommen
  • Infektionsrisiko: Obwohl selten, besteht das Risiko einer Harnwegsinfektion, weshalb in einigen Fällen prophylaktische Antibiotika verabreicht werden

Die Blasenspiegelung ist ein wertvolles Instrument in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Harntraktes. Wie bei jedem medizinischen Eingriff sollten jedoch auch hier die Risiken und Nutzen sorgfältig abgewogen und mit dem behandelnden Urologen besprochen werden.

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