
Während der Entwicklung des Kindes im Mutterleib besteht eine offene Verbindung zwischen der angelegten Blase und dem Bauchnabel. Im Normalfall verschließt sich dieser Gang mit der Zeit, sodass lediglich ein Bindegewebsstrang an der Innenseite der vorderen Bauchwand zurückbleibt. Dieser Strang wird als Urachus bezeichnet. Bleibt jedoch der natürliche Verschluss aus, bleibt die Verbindung zwischen Blase und Nabel weiterhin bestehen – in diesem Fall liegt eine Urachusfistel vor.
Symptome einer Urachusfistel: Nässender Bauchnabel und Infektionen
Bei Neugeborenen oder Kindern macht sich eine Urachusfistel meist durch den Verlust kleiner Flüssigkeitsmengen (Urin) über den Bauchnabel bemerkbar. Zusätzlich kann der Bauchnabel geschwollen sein oder sich entzünden. Betroffene Kinder können zudem Schmerzen oder eine Blaseninfektion entwickeln.
In seltenen Fällen treten die Beschwerden erst im Erwachsenenalter auf.
Diagnose der Urachusfistel: Bildgebende Verfahren
Die Urachusfistel lässt sich mittels einer Röntgen-Kontrastmitteluntersuchung diagnostizieren. Dabei wird die Blase mit Kontrastmittel gefüllt, sodass eine eventuelle Verbindung zum Bauchnabel sichtbar wird.
Sollten diese Untersuchungen nicht aussagekräftig sein, kann zusätzlich eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt werden.
Behandlungsmöglichkeiten: Operation oder Blasenkatheter
Die Therapie der Urachusfistel besteht in der operativen Entfernung des nicht verschlossenen Gangs. Alternativ kann versuchsweise ein Blasenkatheter eingelegt werden, um den Austritt von Urin über den Bauchnabel zu verhindern. In einigen Fällen kann dies zu einem spontanen Verschluss der Urachusfistel führen.
Häufige Fragen zur Urachusfistel
Wie bemerkt man eine Urachusfistel?
Eine Urachusfistel äußert sich häufig durch Nässen oder Flüssigkeitsaustritt aus dem Bauchnabel. Zusätzlich können eine Schwellung, Rötung oder Schmerzen auftreten.
Ist eine Urachusfistel gefährlich?
Eine unbehandelte Urachusfistel kann zu wiederkehrenden Infektionen oder einer Blasenentzündung führen. In seltenen Fällen kann sie sich entzünden und eine Operation notwendig machen.
Wie wird eine Urachusfistel behandelt?
Die Standardtherapie ist die operative Entfernung des offenen Gangs. In manchen Fällen kann ein Blasenkatheter den Spontanverschluss begünstigen.