Fournier-Gangrän: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Die Fournier-Gangrän ist eine seltene, aber äußerst aggressive bakterielle Infektion des Bindegewebes, das Muskeln oder Muskelgruppen umgibt, und führt unbehandelt zum Gewebetod. Ausgangspunkt der Infektion ist der Hodensack oder der Genitalbereich, von wo aus sie sich rasch auf angrenzende Körperregionen ausbreiten kann. Da ein hohes Sterberisiko besteht, ist eine sofortige Behandlung zwingend erforderlich. Jährlich treten etwa 1,6 Fälle pro 100.000 Männer auf.

Ursachen und Risikofaktoren der Fournier-Gangrän

Die Infektion wird durch das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer bakterieller Erreger ausgelöst. Besonders gefährdet sind Patienten mit einem erhöhten BMI, einem geschwächten Immunsystem – häufig aufgrund von Diabetes mellitus – sowie Personen, die kürzlich eine Verletzung oder Operation im Genitalbereich hatten.

Typische Symptome der Fournier-Gangrän

Zu den ersten Beschwerden gehören eine schmerzhafte Schwellung, Rötung und ein Knistern der Haut im Hodensack oder an anderen Bereichen des Genitals. Im weiteren Verlauf entstehen schwarze Hautstellen, die auf bereits abgestorbenes Gewebe hinweisen. Zusätzlich treten Fieber und Anzeichen einer Blutvergiftung auf, wie beispielsweise niedriger Blutdruck oder eine beschleunigte Atmung.

Diagnoseverfahren bei Verdacht auf Fournier-Gangrän

Der Arzt nimmt eine gründliche körperliche Untersuchung vor und führt eine Blutanalyse durch. Zudem wird der Urin untersucht, um mögliche Hinweise auf eine Infektion zu finden. In bestimmten Fällen kommen bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz, um das Ausmaß der Erkrankung zu bestimmen.

Behandlung der Fournier-Gangrän: Antibiotika und Operationen

Die Therapie umfasst eine breit angelegte Antibiotikabehandlung, die möglichst viele der in Frage kommenden Erreger abdeckt. Zudem ist eine operative Entfernung der bereits abgestorbenen Gewebebereiche unerlässlich. Diese Eingriffe werden solange durchgeführt, bis nur noch gesundes Gewebe verbleibt – was in einigen Fällen zu großflächigen Wunden führen kann. Um die Wundheilung sicherzustellen, sind häufig weitere regelmäßige Operationen zur Wundreinigung erforderlich.

In schweren Fällen, insbesondere wenn die Blutvergiftung bereits den Kreislauf beeinträchtigt, ist eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig.

Häufige Fragen zur Fournier-Gangrän

Wie schnell muss eine Fournier-Gangrän behandelt werden?

Die Fournier-Gangrän erfordert eine sofortige Behandlung, da sie sich extrem schnell ausbreitet und lebensbedrohlich sein kann. Ohne schnelle Therapie besteht ein hohes Risiko für eine Blutvergiftung und Multiorganversagen.

Welche Überlebenschancen gibt es bei einer Fournier-Gangrän?

Die Prognose hängt vom Erkrankungsstadium und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Bei früher Diagnose und rascher Therapie sind die Überlebenschancen deutlich besser, während eine verspätete Behandlung die Sterblichkeitsrate erheblich erhöht.

Kann man einer Fournier-Gangrän vorbeugen?

Ein gesundes Immunsystem, eine gute Hygiene und das Management von Risikofaktoren wie Diabetes und Übergewicht können das Risiko senken. Bei Verletzungen oder nach Operationen im Genitalbereich ist es wichtig, auf Infektionszeichen zu achten.