Am 4. März ist HPV Awareness Day: An diesem Datum wird jedes Jahr international auf die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) aufmerksam gemacht. Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum betonen die große Bedeutung der Impfung und appellieren an Eltern, ihre Kinder zum Schutz vor vermeidbaren HPV-bedingten Krebserkrankungen impfen zu lassen. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) ruft dazu auf, die Jungen nicht zu vergessen und auch sie impfen zu lassen.
Die HPV-Impfung schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen mit humanen Papillomviren und somit auch vor Krebserkrankungen, die infolge der Infektion entstehen können. Außerdem kann die Impfung vor den weitverbreitenden Genitalwarzen schützen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung seit 2007 für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten der Impfung, die bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden kann.
In Deutschland erkranken jährlich rund 7.700 Menschen an HPV-bedingtem Krebs. Dazu gehören nicht nur Gebärmutterhalskrebs, sondern darüber hinaus auch Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum sowie im Darmausgang, an denen beide Geschlechter erkranken können. Etwa 1.700 Krebsfälle bei Männern werden pro Jahr in Deutschland von humanen Papillomviren verursacht. Anders als vielfach angenommen, sind Männer sind also nicht nur Überträger der Viren; sie können ebenfalls erkranken und profitieren selbst von der Impfung.
Obwohl die HPV-Impfung die seltene Chance bietet, Krebserkrankungen tatsächlich zu verhindern, sind die Impfquoten in Deutschland ernüchternd gering: Mit 47 Prozent ist hierzulande weniger als die Hälfte 15-jährigen Mädchen vollständig gegen HPV geimpft. Bei den gleichaltrigen Jungen ist der Anteil mit nur um die fünf Prozent sogar verschwindend gering.
Die DGU informiert in einer urologischen Themenwoche unter anderem mit vielen Experten-Interviews umfassend über die HPV-Impfung für Jungen.