Eine weltweite Studie mit über zwei Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigt: Wer bekannte Risikofaktoren wie Rauchen oder Bluthochdruck vermeidet, lebt nicht nur deutlich gesünder, sondern auch länger – mit deutlichem Lebenszeitgewinn.

Fünf Risikofaktoren bestimmen unser Herzrisiko

Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte, Übergewicht oder Untergewicht, Diabetes und Rauchen – das sind die fünf klassischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Krankheiten, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, gehören zu den häufigsten Todesursachen weltweit. In ihrer neuen Studie haben Forschende Daten von mehr als zwei Millionen Menschen aus 39 Ländern ausgewertet. Sie wollten wissen: Wie wirken sich diese Risikofaktoren auf die Lebensdauer und die Gesundheit aus – vor allem ab dem 50. Lebensjahr?

Über zehn Jahre länger leben ohne Herzprobleme

Das Ergebnis: Wer mit 50 Jahren keinen dieser zuvor genannten fünf Risikofaktoren hatte, lebte deutlich länger ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen – im Schnitt über ein Jahrzehnt. Frauen ohne Risikofaktoren gewannen etwa 13,3 zusätzliche Lebensjahre ohne Herzkrankheit, Männer hingegen 10,6 Jahre. Auch die allgemeine Lebenserwartung stieg an: Frauen lebten demnach im Schnitt 14,5 Jahre länger, Männer 11,8 Jahre länger als Gleichaltrige mit allen fünf Risikofaktoren.

Es ist nie zu spät, seinen Lebensstil zu ändern

Was aus Sicht der Forschenden besonders Mut macht: Auch wer erst spät im Leben etwas verändert, profitiert deutlich. Besonders wirkungsvoll war es, einen Bluthochdruck im Alter zwischen 55 und 60 Jahren zu behandeln – dies brachte die meisten zusätzlichen Jahre ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer in diesem Alter mit dem Rauchen aufhörte, gewann hingegen am meisten Lebenszeit insgesamt hinzu. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass ein gesunder Lebensstil auch noch im mittleren Alter entscheidend sein kann für ein längeres Leben und viele Jahre ohne schwere Erkrankungen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und metabolische Störungen als Ursache für urologische Probleme

Was die Studie nicht erwähnt: Über den Lebenszeitgewinn hinaus, profitieren Männer und Frauen ebenso mit Blick auf urologische Erkrankungen von einem gesünderen Lebenswandel. So gibt es mittlerweile gesicherte Daten, die zeigen, dass das Risiko beispielsweise für Erektionsstörungen oder einen Testosteronmangel (Hypogonadismus) mit steigendem Körpergewicht oder einem Diabetes mellitus ansteigt. Gleichzeitig ist bekannt, dass sich eine beginnende Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) ebenfalls in Erektionsstörungen ankündigen kann. Der Diabetes und weitere Stoffwechselstörungen erhöhen zudem das Risiko für Nieren- und Steinerkrankungen.

Die Urologische Stiftung Gesundheit bietet zu diesen Themen weitere Informationen, die Sie z. B. unter den folgenden Links abrufen können:
1. Erektionsstörungen
2. Harnsteinerkrankungen
3. Häufige Erkrankungen der Harnblase

Quelle: Magnussen C et al., New England Journal of Medicine 2025. DOI: https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2415879