Häufigkeit von Gonorrhö (Tripper)
Die Gonorrhoe zählt laut WHO weltweit zu den bekanntesten Geschlechtskrankheiten und ist die dritthäufigste sexuell übertragbare Infektion (STI).
Eine allgemeine Meldepflicht für eine Gonokokken-Infektion an das Robert-Koch-Institut besteht in Deutschland nicht.
Daher ist die genaue Häufigkeit in Deutschland nicht erfasst.
Eine Ausnahme stellt Sachsen dar – dort besteht für Labore eine Meldepflicht.
So konnte festgestellt werden, dass sich die Zahl der gemeldeten Gonokokkeninfektionen im Zeitraum von 2001 bis 2019 verzehnfacht hat.
Im Jahr 2019 betrug die Anzahl der Infektionen etwa 20 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Man geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Erkrankungen höher liegt, also eine erhebliche Dunkelziffer besteht.
Am häufigsten betroffen sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.
Quelle: Robert Koch-Institut – Ratgeber Gonorrhö
Erreger der Gonorrhoe
Die Erkrankung wird verursacht durch Bakterien namens Gonokokken, medizinisch auch Neisseria gonorrhoeae genannt.
Übertragung der Gonorrhö – Ansteckungswege
Ein direkter Schleimhautkontakt mit einer infizierten Person ist für die Ansteckung erforderlich.
Dieser Kontakt erfolgt meist beim ungeschützten Sexualverkehr – dazu zählen Vaginal-, Oral- und Analverkehr – sowie bei der Geburt.
Ansteckend ist eine Person bereits während der Infektion, auch wenn keine Symptome auftreten.
Wird eine geeignete antibiotische Behandlung begonnen, besteht das Ansteckungsrisiko noch für etwa 24 Stunden nach Therapiebeginn.
Typische Symptome bei Gonorrhö (Tripper)
Besonders bei Frauen kann die Infektion nur leichte oder sogar keine Beschwerden verursachen.
Trotzdem ist eine Übertragung auf andere möglich.
Die ersten Beschwerden zeigen sich in der Regel 1 bis 14 Tage nach der Ansteckung.
Bei Frauen äußert sich die Infektion durch grünlich-gelben Ausfluss, gelegentlich Schmierblutungen und Brennen beim Wasserlassen.
Männer leiden häufig unter Brennen beim Wasserlassen sowie einem gelblich-eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre.
Ein häufig auftretendes Symptom ist der sogenannte „Bonjour-Tropfen“ – ein morgendlicher Ausfluss aus der Harnröhre.
Auch der Enddarm sowie der Mund-Rachenraum können durch Gonokokken betroffen sein.
Krankheitsverlauf und mögliche Folgen einer unbehandelten Gonorrhö
Wird die Infektion nicht behandelt, sind schwere Komplikationen möglich.
Bei Frauen können sich Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, der Eileiter und der Eierstöcke entwickeln, was zu Eileiterschwangerschaften oder Unfruchtbarkeit führen kann.
Während der Geburt kann eine infizierte Mutter die Erreger auf das Neugeborene übertragen.
Dies kann zu einer Infektion der Augen führen, die unbehandelt zur Erblindung des Kindes führen kann.
Beim Mann kann sich die Entzündung auf Hoden und Nebenhoden ausbreiten.
Auch hierdurch kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden.
Außerdem können durch die Harnröhrenentzündung narbige Verengungen, sogenannte Harnröhrenstrikturen, entstehen.
In manchen Fällen kann sich die Gonorrhö auf andere Organe ausweiten, was zu Hautausschlägen, Fieber und Gelenkschmerzen führen kann.
Diagnose – So wird eine Gonorrhö festgestellt
Zur Identifikation der Gonokokken ist ein Urin-Test oder ein Abstrich aus der Harnröhre erforderlich.
Je nach Art des Sexualkontakts erfolgen zusätzlich Abstriche aus dem Enddarm und/oder dem Mund-Rachenraum.
Da häufig auch weitere sexuell übertragbare Infektionen (z. B. Chlamydien) gleichzeitig auftreten, sollten diese mituntersucht werden.
Behandlung der Gonorrhö
Die Behandlung der Gonorrhoe erfolgt durch Antibiotika.
Abhängig von den Beschwerden und gegebenenfalls vorliegenden Befunden kann eine Kombination aus zwei Antibiotika erforderlich sein.
Wenn eine Entzündung festgestellt wird, sollten Sexualpartner der letzten 60 Tage informiert werden, damit auch sie sich testen und – falls nötig – behandeln lassen können.
Nach Abschluss der Therapie ist es wichtig, für mindestens 7 Tage auf Sexualkontakte zu verzichten.
Vorbeugung – Wie kann man sich schützen?
Ein Impfstoff gegen Gonorrhö existiert nicht.
Daher ist die Anwendung von Kondomen sowie das Einhalten von Safer Sex-Praktiken entscheidend, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern.
Häufig gestellte Fragen zur Gonorrhö (Tripper)
Kann Gonorrhö ohne Symptome verlaufen?
Ja, insbesondere bei Frauen verläuft eine Infektion oft ohne spürbare Beschwerden. Trotzdem ist eine Übertragung auf andere Personen möglich.
Wie schnell zeigt Gonorrhö Symptome nach der Ansteckung
In der Regel treten Symptome zwischen dem 1. und dem 14. Tag nach der Infektion auf. Es ist jedoch auch ein völlig beschwerdefreier Verlauf möglich.
Ist Gonorrhö heilbar?
Ja, Gonorrhö ist mit Antibiotika in der Regel gut behandelbar. Wichtig ist jedoch eine rechtzeitige Diagnose und die Information aller Sexualpartner.