Urologie Kompakt
Zirkumzision: Gründe, Ablauf und medizinische Aspekte
Urologische Themen auf den Punkt gebracht
Die Zirkumzision, auch bekannt als Beschneidung, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Vorhaut des männlichen Gliedes entfernt wird. Dieser Eingriff kann aus religiösen, kulturellen oder medizinischen Gründen durchgeführt werden. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die medizinischen Aspekte der Zirkumzision, die Voraussetzungen für eine Empfehlung sowie die Bedeutung einer umfassenden Beratung von Patienten und Angehörigen durch eine Urologin oder einen Urologen.
Medizinische Gründe für eine Zirkumzision
Die Zirkumzision gehört zu den ältesten und am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffen weltweit und kann in jedem Alter vorgenommen werden. Medizinisch wird sie häufig bei Phimose (Vorhautverengung) empfohlen. Bei diesem Zustand ist die Vorhaut zu eng, um über die Eichel zurückgezogen zu werden. Dies kann Schmerzen, Hygieneprobleme, Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr und ein erhöhtes Infektionsrisiko verursachen. Die Phimose kann angeboren sein oder durch Infektionen oder Hauterkrankungen erworben werden.
Ein weiterer medizinischer Grund für eine Zirkumzision sind häufig wiederkehrende Entzündungen der Vorhaut und der Eichel. In seltenen Fällen wird der Eingriff zur Behandlung von Peniskarzinomen oder zur Prävention bestimmter übertragbarer Infektionen durchgeführt.
Es gibt auch religiöse Gründe, eine Beschneidung durchzuführen.
Ablauf der Zirkumzision
Während der Zirkumzision wird die gesamte Vorhaut entfernt, und die Wundränder werden mit Nähten verbunden. Dadurch liegt die Eichel nach dem Eingriff frei. Die anfängliche Berührungsempfindlichkeit der Eichel geht in der Regel nach einiger Zeit zurück. Der Eingriff erfolgt bei Erwachsenen meist unter örtlicher Betäubung ambulant, während Kinder in Vollnarkose behandelt werden.
Heilungsprozess und Nachsorge
Die Heilung nach einer Zirkumzision dauert in der Regel einige Wochen. Während dieser Zeit erhält der Patient genaue Anweisungen zur Pflege des operierten Bereichs, um Infektionen zu vermeiden und eine rasche Heilung zu fördern.
Risiken der Zirkumzision
Die Zirkumzision ist ein allgemein sicherer Eingriff, jedoch wie bei allen chirurgischen Eingriffen bestehen gewisse Risiken. Diese umfassen Blutungen, Infektionen oder in seltenen Fällen ästhetische Probleme und Veränderungen der Empfindlichkeit. Langfristige negative Auswirkungen auf die sexuelle Funktion sind jedoch selten.
Wichtige Überlegungen
Es ist wichtig, die Entscheidung zur Zirkumzision gründlich zu überdenken, auch im Hinblick auf die medizinischen Indikationen. Eine umfassende Beratung durch einen Urologen oder eine Urologin ist unverzichtbar, um die Patienten über den Eingriff sowie die möglichen Risiken und Vorteile aufzuklären.
Wir ermutigen alle, die eine Zirkumzision in Erwägung ziehen, sich an ihren Urologen zu wenden, um eine umfassende Beratung und Unterstützung zu erhalten.
Häufige Fragen zur Zirkumzision
Wie lange dauert die Heilung nach einer Zirkumzision?
Die Heilung dauert in der Regel wenige Wochen.
Welche Risiken bestehen bei der Zirkumzision?
Zu den Risiken zählen Blutungen, Infektionen und selten ästhetische Komplikationen oder Empfindlichkeitsveränderungen.
Beeinflusst die Zirkumzision die sexuelle Funktion?
Langzeitfolgen sind selten, und die meisten Männer berichten von keinen negativen Auswirkungen auf die sexuelle Funktion.
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Weitere Informationen zum Thema:
Häufige Erkrankungen des Penis (Kapitel Phimose)
Ratgeber Beschneidung beim Mann (Zirkumzision)
Ratgeber Phimose (Vorhautverengung)
Urologische Notfälle (siehe Kapitel „Paraphimose“)
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