Die Penisverkrümmung ist eines der letzten Tabuthemen: Obwohl die Erkrankung für die Betroffenen seelisch enorm belastend ist, sehr schmerzhaft sein und den Geschlechtsverkehr unmöglich machen kann, wird sie aus Scham oft verschwiegen. Um den Leidensdruck zu durchbrechen und alle Behandlungsmöglichkeiten auszuschöpfen, raten Urologinnen und Urologen bei den ersten Anzeichen einer Penisverkrümmung eine urologische Praxis aufzusuchen.

Medizinisch wird zwischen einer angeborenen Penisverkrümmung als Folge einer genetischen Fehlentwicklung des Penis und einer erworbenen Penisverkrümmung unterschieden, die mit dem Fachausdruck Induratio Penis Plastica – kurz IPP – bezeichnet wird. Die IPP betrifft rund 3 bis 7 Prozent der Männer, wobei die Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt. Die Dunkelziffer gilt als hoch. Die Erkrankung ist durch die Bildung von narbigem Gewebe im Penis gekennzeichnet, die zu einer Krümmung oder Verformung während der Erektion führt. Schmerzen können sowohl während der Erektion als auch im schlaffen Zustand auftreten.

Die genaue Ursache der IPP ist nicht vollständig geklärt. Als Ursache werden u.a. wiederholte kleinste und meist unbemerkte Verletzungen des Penis während des Geschlechtsverkehrs vermutet. Dort, wo diese sogenannten Mikrotraumata abheilen, bleiben Narben, die mit der Zeit schrumpfen und das Gewebe zusammenziehen, wodurch schließlich die Krümmung entsteht.

Die Diagnose wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall gestellt. Sehr hilfreich ist es, wenn der Patient zum ersten Besuch in der urologischen Praxis Fotos seines erigierten Penis aus allen Blickwinkeln mitbringt.

Die Behandlung der erworbenen Penisverkrümmung variiert je nach Schweregrad der Symptome und dem individuellen Fall. Sie reicht vom medikamentösen, über mechanische bis zu operativen Therapien.

Fazit: Die Penisverkrümmung ist eine behandelbare Erkrankung, die erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität eines Mannes haben kann. Eine frühe Diagnose und eine individuell angepasste Behandlung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und das Selbstvertrauen wiederherzustellen. Betroffene bemerken die Erkrankung oft durch das Ertasten von knotigen Verhärtungen im Penis, sogenannten Plaques, und sollten bereits zu diesem Zeitpunkt eine urologische Praxis aufsuchen, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten.

Weitere Informationen zur Penisverkrümmung lesen Sie hier auf der Website der urlogischen Stiftung Gesundheit unter folgendem Link:
https://urologische-stiftung-gesundheit.de/organe-und-haeufige-erkrankungen/haeufige-erkrankungen-des-penis/