Urologie Kompakt

Brachytherapie bei Prostatakrebs

Urologische Themen auf den Punkt gebracht

Brachytherapie bei Prostatakrebs

Einführung in Prostatakrebs und seine Behandlung

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und entwickelt sich in der Prostata, einer Drüse, die Teil des männlichen Fortpflanzungssystems ist. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verständnis und damit die Behandlung dieser Erkrankung erheblich weiterentwickelt, wobei verschiedene Formen der Strahlentherapie eine wichtige Rolle spielen. Eine spezielle Form der Strahlentherapie, die Brachytherapie, hat sich als eine effektive Behandlungsmethode für bestimmte Stadien des Prostatakrebses etabliert.

Was ist die Brachytherapie bei Prostatakrebs?

Die Brachytherapie bei Prostatakrebs, hier die LDL-Brachytherapie, beinhaltet das Einbringen kleiner radioaktiver Partikel, auch bekannt als Seeds, direkt in die Prostata. Somit handelt es sich um eine Bestrahlung der Prostata „von innen“. Diese Methode ermöglicht es, eine hohe Dosis an Strahlung direkt am Tumorort zu konzentrieren, während das umliegende gesunde Gewebe möglichst geschont wird. Durch diese Bestrahlung von innen kann die Wahrscheinlichkeit und Schwere von Nebenwirkungen an Nachbarorganen reduziert werden.

Brachytherapie bei Prostatakrebs

Anwendungsbereiche der Brachytherapie

Die Brachytherapie wird bei lokal begrenztem Prostatakrebs angewendet, das heißt, wenn der Krebs auf die Prostata beschränkt ist und sich noch nicht auf andere Körperteile ausgebreitet hat. In einigen Fällen kann die Brachytherapie als alleinige Behandlungsform eingesetzt werden, ohne die Notwendigkeit einer zusätzlichen Strahlentherapie von außen. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Stadium des Krebses, der Größe der Prostata, dem Gesundheitszustand des Patienten und seinen persönlichen Wünschen. Alternativ kann eine Kombination aus Bestrahlung von innen und von außen erfolgen.

Ablauf der Brachytherapie

Die Durchführung der Brachytherapie erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Zunächst werden die Prostata und der Tumor möglichst genau lokalisiert, oft unter Verwendung der Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Anschließend werden die Seeds unter örtlicher oder allgemeiner Betäubung vom Damm aus mit Punktionen in die Prostata eingebracht. Um eine gute und gleichmäßige Abdeckung durch die Seeds zu erreichen, wird für jeden Patienten das Muster wie auf einer Landkarte festgelegt und streng eingehalten. Der Eingriff erfolgt meist ambulant, und die Patienten können in der Regel am selben Tag nach Hause zurückkehren.

Mögliche Nebenwirkungen der Brachytherapie

Obwohl die Brachytherapie als eine sichere und effektive Behandlung für Prostatakrebs gilt, kann sie Nebenwirkungen haben. Die häufigsten Nebenwirkungen umfassen Probleme beim Wasserlassen, wie vermehrte Häufigkeit oder Dringlichkeit, aber auch Inkontinenz, und in einigen Fällen Schwierigkeiten bei der sexuellen Funktion. Diese Symptome sind in der Regel vorübergehend, aber es ist wichtig, dass Patienten mit ihrem behandelnden Arzt über alle Bedenken oder erlebte Symptome sprechen, da diese auch langfristig bestehen bleiben können.

Vorteile und Kombinationstherapien

Eine der Stärken der Brachytherapie ist ihre Fähigkeit, hohe Strahlendosen gezielt an den Tumor abzugeben, was die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung erhöht. Sie wird oft in Kombination mit antihormoneller Therapie eingesetzt, um die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen, insbesondere bei aggressiveren Formen des Prostatakrebses.

Fazit und Empfehlungen

Zusammenfassend ist die Brachytherapie eine wichtige Behandlungsoption für Prostatakrebs bei Patienten mit lokal begrenztem Krebs. Sie bietet eine effektive Behandlung mit einem relativ niedrigen Risiko für schwere Nebenwirkungen. Die Entscheidung für eine Brachytherapie sollte auf einer sorgfältigen Bewertung des individuellen Falls basieren und in enger Zusammenarbeit zwischen dem Patienten, dem Urologen und dem Strahlentherapeuten erfolgen. Patienten sollten ermutigt werden, aktiv an ihrer Behandlungsplanung teilzunehmen und alle verfügbaren Informationen und Unterstützungsressourcen zu nutzen, um die bestmögliche Behandlungsstrategie für ihre spezifische Situation zu entwickeln.

Häufig gestellte Fragen zur Brachytherapie bei Prostatakrebs

Was ist der Hauptvorteil der Brachytherapie gegenüber anderen Behandlungsformen?

Der Hauptvorteil der Brachytherapie ist die gezielte Abgabe hoher Strahlendosen direkt am Tumor, wodurch das umliegende gesunde Gewebe geschont und Nebenwirkungen reduziert werden.

Für wen ist die Brachytherapie besonders geeignet?

Die Brachytherapie ist besonders geeignet für Patienten mit lokal begrenztem Prostatakrebs, der sich noch nicht auf andere Körperteile ausgebreitet hat, und die eine effektive Behandlung mit minimalen Nebenwirkungen suchen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten und wie lange halten sie an?

Mögliche Nebenwirkungen sind Probleme beim Wasserlassen, Inkontinenz und sexuelle Funktionsstörungen, die meist vorübergehend sind; dennoch sollten Patienten ihre Symptome mit dem behandelnden Arzt besprechen.

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